Montag, 20 Oktober 2025 22:20

Basketball-Körbe abgebaut: Sportler haben dafür kein Verständnis

geschrieben von
Das Basketball-Spiel ist auf dem Areal an der Regionalen Schule nicht mehr möglich. Das Nachsehen haben die Basketballer von Ballrox Ueckermünde. Foto; Eckhard Kruse Das Basketball-Spiel ist auf dem Areal an der Regionalen Schule nicht mehr möglich. Das Nachsehen haben die Basketballer von Ballrox Ueckermünde. Foto; Eckhard Kruse

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MONTAG, 20. Oktober 2025

BASKETBALL

Seit Jahren schwelt ein Streit um den Basketballplatz an der Regionalen Schule Ueckermünde. Nachbarn beschweren sich. Die Stadt baut alles ab. Die Sportler sind enttäuscht.

Ueckermünde. Die Streitigkeiten mit einem Nachbarn der Regionalen Schule Ueckermünde um die Nutzung des Basketballplatzes sind immer noch nicht beendet. Nachdem die Stadtverwaltung den Platz vor zwei Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt hatte und nur noch die Basketballer von Ballrox dort trainieren durften, sind jetzt auch die Basketballer von dem Platz auf dem Schulgelände verbannt worden.

Ein Training sei schon in den Sommermonaten nicht mehr möglich gewesen, machten der Trainer Daniel Havlitschek, der Vorsitzender des Basketball-Landesverbandes ist, und Guido Winter, Leiter der Sektion Basketball des SV Einheit Ueckermünde, deutlich. Die Basketballkörbe seien von der Stadt abgebaut worden, so Havlitschek. Und auch der Zugang zwischen der Sporthalle und einem Privathaus in der August-Bartelt-Straße sei abgesperrt worden.

Die rund 50 Sportler in der Abteilung Basketball und die U16-Mannschaft sowie die Spielgemeinschaft der Alten Herren könnten jetzt nur noch in der Sporthalle in der Goethestraße trainieren, erläuterten Winter und Havlitschek. Das seien im Sommer bei 30 Grad in der Halle keine guten Bedingungen. Die Halle habe auch nicht die erforderlichen Maße. Beide stellten klar, dass die Basketballer und der Verein für die Sperrung kein Verständnis hätten.

Schließlich sei der bestehende Basketballplatz im Jahr 2019 nur auf einen Tartan-Untergrund verlegt worden, auf dem es sich besser spielen lässt. Dafür seien auch Fördermittel aus dem Vorpommernfonds geflossen, so Winter. Das Ziel der Maßnahme sei ja gerade gewesen, dass der Platz auch für den Breitensport genutzt werden kann, ergänzte Havlitschek.

Doch dann hatten sich immer wieder Jugendliche in den Abendstunden auf der Anlage aufgehalten. Sie hätten laute Musik gehört, seien mit Mopeds auf dem Areal umhergefahren, hätten dort Flaschen zerschlagen und auch in die Hecke zum Nachbarn uriniert, erinnerte der Ueckermünder Bürgermeister Jürgen Kliewe (parteilos). Daraufhin hatte der Nachbar sich einen Anwalt genommen und festgestellt, dass im Jahr 2019 keine Baugenehmigung für die Änderung vorlag.

Das sei damals vom Hauptamt leider versäumt worden, räumte der Bürgermeister ein. Er als damaliger Bauamtsleiter sei nicht involviert gewesen. Beim Landkreis Vorpommern-Greifswald habe die Stadtverwaltung auch schon vor langer Zeit einen Antrag gestellt, die Baugenehmigung für die Erweiterung vom Schulsport auf den Vereinssport nachträglich zu bekommen. Ziel solle aber immer sein, dass der Basketballplatz wieder genutzt werden kann.

Kliewe hofft auf eine Genehmigung mit Auflagen. Doch derzeit gebe es noch keine Entscheidung. Denn dem Landkreis sei das Lärmgutachten, das nach seinen Worten Messwerte, die geringfügig über den Grenzwerten festgestellt hatte, unzureichend gewesen. Es habe keine Möglichkeiten aufgezeigt, wie der Lärm reduziert werden könne. Das neue Gutachten sei seit Monaten überfällig.

Die Stadt wolle die Situation mit dem Nachbarn entschärfen, erläuterte Kliewe. Deswegen habe sie den Zustand wie vor der Umnutzung im Jahr 2019 hergestellt. Die Basketballkörbe seien abgebaut worden. Der Zugang von der August-Bartelt-Straße sei verschlossen worden, um die Belästigung für den Nachbarn gering zu halten. Nun werde ein 1,80 Meter hoher und blickdichter Zaun an der Turnhalle und zum Lidl-Parkplatz aufgestellt, um unbefugtes Betreten zu erschweren. Eine Firma sei gerade beauftragt worden.

Damit gibt sich der Verein nicht zufrieden. Schließlich habe der Nachbar immer gesagt, dass er nichts gegen den Schul- und Vereinssport habe, betonte Daniel Havlitschek. Doch jetzt sei der Vereinsbetrieb auch ausgeschlossen worden. Aktuell habe er den Eindruck, dass die Stadt die Bürger immer weiter vom Sporttreiben abhalten will, als den Spielbetrieb für die Sportler und die Nutzung für die Allgemeinheit wieder möglich zu machen.

Gelesen 15 mal
Diese Seite verwendet zur besseren Benutzbarkeit Cookies. Um Karten und Videos anzuzeigen, werden Google Maps bzw. Youtube eingebunden. Um bei Anfragen Spam-Schutz zu gewährleisten, verwendet diese Seite Google ReCAPTCHA. Mit der Nutzung dieser Dienste erkläre ich mich einverstanden.