Mittwoch, 01 Dezember 2010 16:55

Bastke: Das kann keiner bezahlen

Bastke: Das kann keiner bezahlen GEHARD BASTKE - FOTO: ARCHIV

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 01. DEZEMBER 2010

ALLGEMEINES

Auch die Volleyballer vom SV Einheit Ueckermünde sind überrascht von den Hallennutzungsgebühren.

Ueckermünde. Die Empörung zieht Kreise. Nach den Berichten unserer Zeitung über die geplante Satzung zur Sportstättennutzung in Ueckermünde haben sich nun auch die Volleyballer vom SV Einheit Ueckermünde zu Wort gemeldet. Offenbar sind auch sie von den Gebührenplänen der Stadtvertretung überrascht. Gerhard Bastke, Abteilungsleiter Volleyball, meinte gegenüber der Haff-Zeitung: „Es ist mir unverständlich, dass der Fachausschuss, der Finanzausschuss und der Hauptausschuss empfohlen haben, dass die Stadtvertreter dies am Donnerstag beschließen. In den Ausschüssen sitzen Leute, die auch von den Mitgliedern der Abteilung gewählt worden sind. Warum hat im Vorfeld keiner mit uns gesprochen und gemeinsam nach anderen Lösungswegen gesucht?“ Vorstellbar wäre, dass die Sportler fürs Duschen in den Hallen bezahlen, so wie es auch in anderen Hallen des Landkreises üblich ist.

„Wenn wir jedoch eine Hallenmiete bezahlen müssen, gehen für die Volleyballer vom SV Einheit Ueckermünde die Lichter aus. Dann wird es keinen Volleyballsport mehr in Ueckermünde geben, weil wir uns das nicht mehr leisten können.“

Volleyballchef Gerhard Bastke ist ziemlich aufgeregt, immer wieder klingeln ihn seine Vereinsmitglieder an und wollen wissen, wie es dann weitergeht. „Sie befürchten, ab dem nächsten Jahr auf ihre geliebte Sportart verzichten zu müssen“, so Bastke. Er hat schnell durchgerechnet, was auf die Volleyballer, die die Sporthalle der Altstadtschule für Training und Wettkämpfe nutzen, bei einer Hallenmiete von sechs Euro pro Stunde zukommt.

„Wir haben vier Sportgruppen im Erwachsenenbereich in unserer Abteilung. Jede Gruppe trainiert pro Woche einmal zwei Stunden. Das ergibt 48 Euro pro Woche, pro Monat dann rund 200 Euro, pro Jahr also 2400 Euro. Dazu kommen noch sechs bis acht Wettkämpfe pro Jahr mit 50 Euro pro Tag. Damit wären die Volleyballer bei einer Jahresmiete von 2800 bis 3000 Euro. „Dies entspricht der Anhebung des Jahresetats um die Hälfte.“

Wenn man weiß, dass 60 Prozent der Einnahmen der Abteilung Volleyball von Sponsoren kommen, muss eine Beitragserhöhung die Kosten auffangen. „Doch welches der Mitglieder kann einen Monatsbeitrag von 40 bis 50 Euro bezahlen?“, fragt Gerhard Bastke.

Er meint, dass mit einem solchen Beschluss der Vereinssport in der Stadt Ueckermünde kaputt gemacht wird. Eine Abwanderung der Ueckermünder Volleyballer zu anderen Abteilungen des Kreises wäre zu befürchten. „Dabei konnten wir in den letzten beiden Jahren die Mitgliederzahl um fast 30 Prozent auf 165 steigern.“ Die 1. Männermannschaft des SV Einheit Ueckermünde ist Spitzenreiter in der Landesliga – die Frauen belegen zur Zeit den dritten Platz, auch im Kinderbereich werden vordere Platzierungen erzielt.

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