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Samstag, 10 Dezember 2022 10:51

Basketball-Euphorie in der Region: „Es ist einfach nur phänomenal“

Verbandspräsident Daniel Havlitschek freut sich besonders über das gesteigerte Interesse am Basketball – auch im Nachwuchsbereich. Foto: Andy Bünning Verbandspräsident Daniel Havlitschek freut sich besonders über das gesteigerte Interesse am Basketball – auch im Nachwuchsbereich. Foto: Andy Bünning

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 10. DEZEMBER 2022

BASKETBALL

Neue Abteilungen in Pasewalk und Friedland und ein Turnier, das binnen 48 Stunden komplett ausgebucht war: Beim Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern freut man sich über einen regelrechten „Basketball-Boom“ in Vorpommern und in der Seenplatte.

Der 20-jährige Dustin Wulf (links) ist Basketball-Abteilungsleiter in Pasewalk. Foto: ZVG
Der 20-jährige Dustin Wulf (links) ist Basketball-Abteilungsleiter in Pasewalk. Foto: ZVG

Seenplatte/Vorpommern. „Es ist einfach nur phänomenal, was hier passiert!“ Daniel Havlitschek, Präsident des Basketballverbandes Mecklenburg-Vorpommerns, ist eine gewisse Euphorie deutlich anzumerken, wenn er über die Entwicklung seiner Sportart spricht. „Man merkt wirklich, dass sich etwas tut.“ Als eines von vielen positiven Beispielen für einen regelrechten „Basketball-Boom“ im Bundesland verweist der Verbandsvorsitzende auf die vergangenen zwölf Monate beim TSV Friedland 1814. „Bis vor einem knappen Jahr hat es dort praktisch keinen Basketball gegeben – und jetzt steht uns dort ein richtig großes Turnier bevor. Das ist der Wahnsinn!“
30 Teams werden zum Turnier erwartet
Voller Vorfreude blickt Daniel Havlitschek daher auf den heutigen Sonnabend, wenn in der Friedländer Hagedorn-Sporthalle ab 10 Uhr knapp 30 Basketball-Teams mit rund 120 Spielern auf Korbjagd gehen werden. Der TSV Friedland richtet sein erstes 3x3-Turnier für Teams aus vier Altersklassen aus. „Da ist keine einzige Mannschaft aus Rostock dabei“, betont Havlitschek. „Es handelt sich ausschließlich um kleinere Teams aus der näheren Umgebung.“
Basketball und Friedland? Das scheint zu passen! Seit etwa einem Jahr existiert beim TSV Friedland ein entsprechendes Angebot für Korbjäger jeden Alters. Als jüngste Abteilung des ältesten Sportvereins Deutschlands können die Basketballer nach nur zwölf Monaten bereits erste Erfolge vorweisen: So nimmt der TSV Friedland um seinen Abteilungs- und Übungsleiter Maximilian Achtelik seit dieser Saison mit einem U16-Team am regulären Oberliga-Betrieb des Basketballverbandes teil. Außerdem findet unter der Anleitung Achteliks ein wöchentliches Training für Erwachsene statt. „Hier geht was“, lobt Verbandspräsident Havlitschek das Engagement der Friedländer Verantwortlichen, die nun auf ihre Turnier-Premiere am Hagedorn hinfiebern.
Malchin, Röbel, Neustrelitz, Neubrandenburg, Stralsund, Greifswald, Ueckermünde und Pasewalk – Mannschaften von insgesamt acht Vereinen haben für den Wettkampf gemeldet. Gespielt wird im 3x3-Modus – einer neuen olympischen Spielform – im Halbfeld, auf nur einen Korb. „Das Turnier war innerhalb von zwei Tagen ausgebucht“, heißt es aus der Geschäftsstelle des TSV. „Daran kann man durchaus erkennen, dass der Basketball in Mecklenburg-Vorpommern weiter anwächst“, ergänzt Daniel Havlitschek.
Neben seiner Tätigkeit als Verbandspräsident zeichnet Havlitschek auch für die Basketball-Abteilung beim SV Einheit Ueckermünde verantwortlich. Selbstredend werden auch seine „Ueckermünde BallRox“ beim 3x3-Spektakel in Friedland mit von der Partie sein. „Wir stellen zwei Mannschaften im Nachwuchsbereich und sind auch mit unserem Herren-Team dabei“, sagt er. „Für uns als Verein ist es natürlich besonders erfreulich, dass wir unseren Jugendteams nun auch Spielmöglichkeiten in der näheren Umgebung bieten können.“ Trotz der Corona-Krise hätten es die Ueckermünder geschafft, ihren Nachwuchs weiter bei der Stange zu halten, auch wenn es in der laufenden Saison aus personellen Gründen nicht für eine Beteilung am Spielbetrieb gereicht hatte. „Mittelfristig haben wir vor, unsere Jungs und Mädels wieder in den regulären Spielbetrieb zu bringen. Dafür sind solche Turniere natürlich eine super Gelegenheit“, so Havlitschek. Er kündigt an: „Auch wir wollen im Jahr 2023 wieder ein eigenes Turnier durchführen und hoffen dann natürlich auf die Zusagen vieler Teams, die wir am Samstag in Friedland sehen werden.“ Basketball und Ueckermünde? Auch das scheint zu passen!
Aufschwung durch Erfolg in der Bundesliga?
Der Verbandspräsident registriert in Mecklenburg-Vorpommern seit einigen Monaten ein gesteigertes Interesse am Basketball – ähnlich wie kurz nach der Wende, ausgelöst durch den spektakulären Auftritt der Amerikaner bei den Olympischen Spielen 1992. „Sehr viele junge Menschen entdecken den Sport derzeit für sich. Wir freuen uns auch, dass sich immer mehr Vereine gewillt zeigen, eigene Abteilungen bei sich anzubieten.“ Den Aufschwung erklärt sich Havlitschek zum Teil mit dem Aufstieg der Rostock Seawolves in die Bundesliga. Und auch der Erfolg der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft in diesem Jahr habe seinen Teil dazu beigetragen.
Ein gewisses Basketball-Feuer ist vor wenigen Wochen auch in Pasewalk entfacht worden, wo sich beim Pasewalker HV im November ebenfalls eine neue Basketball-Abteilung gründete. Der 20-jährige Dustin Wolf aus Prenzlau hob das Angebot mit Unterstützung des Landesverbandes aus der Taufe und ist nunmehr als Abteilungsleiter für einige Nachwuchs-Dribbler verantwortlich.
„Pasewalk Panthers“ wollen Erfahrung sammeln
„Der Standort Pasewalk eignet sich aus meiner Sicht hervorragend, um auch Interessenten aus der näheren Umgebung zu erreichen. Wir wollen hier etwas aufbauen“, betont der Prenzlauer. Er darf sich nach rund vier Wochen Training in Pasewalk bereits über 13 Mitglieder zwischen zwölf und 17 Jahren freuen. „Pasewalker Panthers“ - unter diesem Namen werden zwei Nachwuchsteams aus der Kürassierstadt das heutige Turnier in Friedland bereichern. „Uns geht es darum, erste Erfahrungen zu sammeln und uns vielleicht ein bisschen was von den erfahrenen Teams abzugucken“, so der 20-Jährige, der mit seinen Jungs jeden Dienstag in der Uecker-Sporthalle trainiert. Basketball und Pasewalk? Das scheint zu passen!
Als Verbandspräsident liegt Daniel Havlitschek viel daran, den Basketball-Hype in Mecklenburg-Vorpommern möglichst lange anhalten zu lassen. Er ermutigt Basketball-Freaks an weiteren Standorten in der Region, sich ein Vorbild an den engagierten Freunden in Pasewalk und Friedland zu nehmen, die quasi aus dem Nichts ein Angebot auf den Markt brachten. „Ich denke da an Anklam, Ducherow, Strasburg oder Löcknitz.“ Der Landesverband biete jederzeit seine professionelle Hilfe an, um mit einem organisierten Training erstes Interesse abzuklopfen. „So haben wir es auch in Pasewalk gemacht. Und jetzt haben sie eine eigene Abteilung“, erklärt Havlitschek. Basketball und Mecklenburg-Vorpommern? Der Präsident ist sich sicher: „Das passt!“

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