Samstag, 20 März 2010 23:09

Titelverteidiger sind am Haff nicht dabei

Titelverteidiger sind am Haff nicht dabei Mathias Ahrenberg vom SV Post/Telekom Schwerin (Nummer 400) wird seinen Marathon-Titel am Haff aus dem Vorjahr nicht verteidigen. Der Schweriner tritt nicht an. - FOTO: T. KRAUSE

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 20. MÄRZ 2010

LEICHTATHLETIK

Heute in einer Woche wird zum 27. Mal der Ueckermünder Haffmarathon gestartet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Ueckermünde. Mecklenburg-Vorpommern wird in diesem Jahr zwei neue Landesmeister im Marathon haben. Denn die Titelträger des Vorjahres, Mathias Ahrenberg und Katja Dressler, sind beim diesjährigen Ueckermünder Haffmarathon, der gleichzeitig als Landesmeisterschaft gewertet wird, nicht dabei. „Aufgrund von Verletzungen und des harten Winters, der eine vernünftige Vorbereitung ja fast unmöglich gemacht hat, bin ich einfach nicht in der Form, um den Haffmarathon in einer angemessenen Zeit laufen zu können“, sagt Mathias Ahrenberg. Eine Titelverteidigung wäre daher schwer geworden, deshalb habe er sich entschieden, nicht in Ueckermünde zu starten, sagt der Athlet vom SV Post/Telekom Schwerin. Ahrenberg hat bereits zweimal den „langen Kanten“ in Ueckermünde gewonnen (2007 und 2009); im vergangenen Jahr siegte der Student in 2:40:20 Stunden. Katja Dressler vom SV Turbine Neubrandenburg verzichtet in diesem Jahr ebenfalls auf eine Titelverteidigung am Haff. „Mir fehlen einfach die Kilometer, um den Marathon laufen zu können. Wir haben uns deshalb entschlossen, am nächsten Wochenende den Berliner Halbmarathon zu laufen“, sagt sie. Die Turbine-Läuferin benötigte im Vorjahr für die 42,195 Kilometer 3:25:55 Stunden. Die Vorbereitungen für die 27. Auflage des Haffmarathons laufen derweil auf Hochtouren. Bis gestern hatten sich gut 100 Aktive aus der Region, aber auch beispielsweise aus Polen und Berlin für die verschiedenen Strecken angemeldet. „Die Zahl ist zu diesem Zeitpunkt in Ordnung“, sagt Eckhard Molenda, Mitorganisator vom Gastgeber SV Einheit Ueckermünde. Viele Läufer hätten sich wegen des harten und langen Winters noch zurückgehalten mit den Anmeldungen. „Wir gehen aber davon aus, dass viele noch abwarten, wie sich das Wetter entwickelt und sich dann kurzfristig anmelden werden“, sagt Molenda. Die steigenden Temperaturen in den vergangenen Tagen dürfte man beim SV Einheit mit Freude registriert haben. Beim 26. Haffmarathon gab es im vergangenen Jahr eine Rekordbeteiligung: Insgesamt 274 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer gingen am Haff an den Start über die Lauf- und Walkingstrecken. Start ist am kommenden Sonnabend wieder um 11 Uhr am Greifen-Gymnasium. Außer den Marathon können die Aktiven den Halbmarathon oder fünf beziehungsweise zwei Kilometer laufen. Die Nordic-Walker haben entweder eine sieben Kilometer lange Strecke oder den Halbmarathon zur Auswahl.

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Thomas Krause

 

Ich gebe es zu: Früher habe ich die Läufer ein wenig belächelt, wenn sie zu uns in die Redaktion kamen und ihre Wettkampfberichte ablieferten: Platz 45 bei irgendeinem Zehn-Kilometer-Lauf in der Region. Was ist da das Besondere? Heute, wo ich selbst aktiver Ausdauerläufer bin, schäme ich mich fast für diese Gedanken. Denn wer zehn Kilometer im Wettkampf läuft und dabei auch „nur“ Platz 45 erreicht, ist trotzdem ein Sieger. Mehr als 30 Jahre habe ich Fußball gespielt, dann aber wegen des maladen Rückens mit dem intensiven Laufen begonnen. Ich ärgere mich nur, dass ich die Fußballschuhe nicht früher auf den Dachboden verbannt habe. Laufen ist einfach schön, mein Rücken kann das bestätigen, er jammert nämlich nicht mehr. Klar, dass ich mich gefreut habe, dass unsere Zeitung und die Barmer GEK die Aktion „Deutschland bewegt sich“ initiiert haben und nun mit Ihnen, lieber Leser, ebenfalls laufen möchten. Ein wenig stolz, das gebe ich unumwunden zu, sind wir auch, dass wir mit Andreas Barth einen der besten Trainer im Ausdauersport gewinnen konnten. Die Neubrandenburger Kollegen machen bei der Lauf-Aktion ja auch mit. Aus Gesprächen weiß ich, dass sie etwas neidvoll zu uns schauen. Einen Lauftrainer, der die Triathleten Ines Estedt 1997 zum WM-Titel (der erste für Deutschland überhaupt) und Anja Dittmer zwei Jahre später zur Europameisterin führte, können sie nicht vorweisen. Nach Ostern soll unser Lauftreff starten. Einmal in der Woche werden wir dann gemeinsam mit Andreas Barth schwitzend durch die Gegend laufen. Ich selbst freue mich natürlich auch auf das Training mit einem Experten und hoffe, dass ich durch ihn noch etwas schneller werden kann. Unentschlossene können sich übrigens noch anmelden. Und natürlich dürfen auch Läufer dabei sein, die keine Anfänger mehr sind, sondern bereits einige Kilometer in den Beinen haben. Die Chance, mit einem Weltmeister-Trainer laufen zu können, hat man nicht jeden Tag. Fest steht noch nicht, wo wir trainieren werden. Anklam als zentraler Punkt in Vorpommern bietet sich an, das schöne Ueckermünde signalisierte auch schon Interesse. Aber laufen kann man ja überall.

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