Mittwoch, 24 August 2011 22:52

Anna Izabela Böge ist nun die Hoffnungsträgerin am Haff

Anna Izabela Böge ist nun die Hoffnungsträgerin am Haff Aufgepasst: Anna Izabela Böge zeigt den Nachwuchssportlern beim SV Einheit, wie es geht. FOTO: THOMAS KRAUSE

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 24. AUGUST 2011

LEICHTATHLETIK

Mit der Leichtathletik in Ueckermünde geht es nach monatelanger Flaute jetzt wieder aufwärts.

Ueckermünde. Anna trägt die Hoffnungen beim SV Einheit Ueckermünde. Und das nicht nur allein, weil sie zu den schnellsten Läuferinnen in Mecklenburg-Vorpommern gehört und damit auch dem Verein aus der Haffstadt zu mehr Popularität verhilft. Anna Izabela Böge, so ihr vollständiger Name, ist seit ein paar Wochen auch Übungsleiterin im Verein. Man kann auch sagen, dass das Engagement der 34- Jährigen das Ende der Leichtathletik in Ueckermünde verhindert hat. Dieser Sport hat in der Stadt im Uecker-Randow-Kreis eine große Tradition, was im Wesentlichen Guido Pietzke zu verdanken ist. Er entdeckte und formte unter anderem Talente wie Merten Howe, der heute für den SC Neubrandenburg startet. Als Guido Pietzke im Oktober des vergangenen Jahres plötzlich verstarb, schien das Ende der Leichtathletik-Abteilung besiegelt. Von heute auf morgen brach dort alles zusammen. Viele Kinder, die gern im Waldstadion trainierten, standen vor einer ungewissen Zukunft. „Ja, wir hatten große Probleme. Aber alle im Verein standen unter Schock, niemand wusste, wie es ohne Guido weitergehen soll“, erzählt Einheit-Vorstandsmitglied Eckhard Molenda. Sechs Monate dauerte die Schockstarre, dann kam Anna Izabela Böge ins Spiel. Die 34-Jährige, die vor einigen Jahren von Oppeln bei Krakau nach Deutschland gekommen war, war im Herbst 2010 mit ihrem Mann von Stade, etwa 80 Kilometer von Hamburg entfernt gelegen, ans Haff gezogen. Dort war sie schon viele Jahre als Langstreckenläuferin erfolgreich und suchte nun einen Verein in der neuen Heimat. Beim SV Einheit merkten die Verantwortlichen schnell, dass die Sportlerin mehr kann, als nur fix laufen. Der Rest ging dann ziemlich schnell. Inzwischen bittet sie die Mädchen und Jungen einmal in der Woche zum Training im Ueckermünder Waldstadion. „Ich habe Guido noch kennengelernt und mache seine Arbeit sehr gern weiter“, sagt sie. Anna Izabela Böge möchte den Kindern vor allem den Spaß am Laufen, Springen und Werfen vermitteln. „Aber natürlich möchte ich auch Leistung sehen“, erzählt sie. Noch ist es ein zartes Leichtathletik-Pflänzchen, das dort gedeiht. Etwa zehn Mädchen und Jungen sind bei den Übungseinheit dabei. „Durch die lange Pause haben wir einige Kinder verloren, die sich andere Sportarten gesucht haben. Wir hoffen, dass sie vielleicht irgendwann zurückkommen. Und dann kann man auch darüber nachdenken, zweimal in der Woche Training anzubieten“, sagt Molenda. Kathrin Trapp jedenfalls freut sich riesig, dass es mit der Leichtathletik in Ueckermünde weitergeht. Ihr Sohn Fabien gehört zu den Kindern, die im Stadion ihre Runden drehen. „Die Anna kam zur richtigen Zeit. Wir hatten wirklich Angst, dass bald Schluss ist. Jetzt freuen wir uns alle sehr“, erzählt Kathrin Trapp.

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