Dienstag, 25 Februar 2014 22:19

Merten will noch mehr Medaillen holen

Merten will noch mehr Medaillen holen Auf seine Medaillen kann der junge Ueckermünder Kugelstoßer Merten Howe wirklich stolz sein. Sport ist sein Leben. FOTO: UTA BILACZEWSKI

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2014

LEICHTATHLETIK

Ueckermünde hat ein echtes Talent vorzuweisen. Der junge Mann heißt Merten Howe, ist 17 Jahre alt und hat seine Kugel stets im Blick. 19,60 Meter stößt er das fünf Kilo schwere Teil. Jetzt hat er bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Sindelfingen ordentlich abgeräumt.

Ueckermünde. Was braucht ein guter Kugelstoßer? „Kraft, die richtige Technik, Disziplin und einen guten Trainer“, sagt Merten Howe. Und der Ueckermünder hat scheinbar von allem eine gehörige Portion abbekommen. Das hat er gerade erst bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Sindelfingen (Baden-Württemberg) bewiesen. Am Ende hieß es: Bronze im Kugelstoßen und Silber im Diskuswurf. Besonders stolz ist Merten, der zum Bundeskader gehört, auf das Ergebnis im Kugelstoßen, musste er doch eine Altersklasse höher starten. In seinem Alter fehlte die Konkurrenz. Nach dem super Ergebnis in Sindelfingen geht’s nun zum internationalen Wettkampf nach Baku (Aserbaidschan). „Da muss ich unter den besten neun Teilnehmern Europas sein“, erklärt Merten. Klappt das, fliegt der Ueckermünder nach China zu den Olympischen Jugendspielen. Nominiert ist der 17-Jährige schon. Denn er hat die erforderliche Norm gestoßen. Seine persönliche Bestleistung mit einer Fünf- Kilo-Kugel: 19,60 Meter. Eine Sechs-Kilo-Kugel schleudert er erstaunliche 18,54 Meter weit. Eine echte vorpommersche Kraft-Kanone eben. Eine sportliche Leistung, auf die nicht nur Merten stolz ist. Seine ganze Familie steht hinter ihm. So werden Mutti und Papa Howe auf jeden Fall mit im Flieger sitzen, wenn es im Mai nach Aserbaidschan geht. Angst um ihren Jungen haben sie nicht, aber sie wollen ihm das Gefühl geben, dass sie hinter ihm stehen. Das weiß Merten. So bekommt er auch ab und an von seiner großen Schwester eine SMS, in der Sätze stehen wie: Merten, ich bin stolz auf dich! Das geht natürlich runter wie Öl. Aber Familie Howe muss auch oft auf Merten verzichten. Besucht er doch das Sportgymnasium in Neubrandenburg und muss sich auf Wettkämpfe vorbereiten. Da heißt es: Trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Schon seit der 7. Klasse lebt Merten dort im Internat. Damals war er gerade erst zwölf Jahre alt. Seine sportlichen Wurzeln hat er allerdings in Ueckermünde. Leichtathletiktrainer Guido Pietzke, der leider inzwischen verstorben ist, hat sein Talent gefördert. So nahm der heute 17-Jährige bereits mit acht Jahren an seiner ersten Landesmeisterschaft teil. Und irgendwann hat ein Landestrainer erkannt: „Der Junge muss an eine Sportschule.“ Gesagt, getan, und Merten fühlt sich heute richtig wohl am Sportgymnasium. Auch wenn sein Tagesablauf mitunter viel anstrengender ist, als der eines „normalen“ Gymnasiasten. Immerhin bringt es der junge Mann auf neun Trainingseinheiten in der Woche. Fast täglich heißt es also: Erst Schule, dann Training, wieder Schule und nochmal Training. Aber Merten nimmt’s gelassen. „Da wächst man rein. Irgendwann ist das einfach Alltag.“ Und da der Rhythmus bei allen Sportschülern ähnlich ist, hilft man sich auch mal gegenseitig aus einem Motivationstief. So hieß es für Merten 2013: Halbes Jahr sportliche Zwangspause! Der Ueckermünder hatte sich im Trainingslager in Dänemark das Bein gebrochen. „Ich konnte in dieser Zeit nur für meinen Oberkörper etwas machen. Schon irgendwie blöd zu sehen, wie der Muskel langsam schwindet“, erinnert sich Merten und klopft auf seinen Oberschenkel. Sport ist Mertens Leben, und so steht für den Elftklässler auf jeden Fall fest: Auch wenn er das Sportgymnasium nach der 13. Klasse verlässt, soll es weitergehen mit dem Kugelstoßen. Wird es mit den Olympischen Spielen der Erwachsenen 2016 vielleicht auch etwas knapp, so gehört eine spätere Olympia-Teilnahme natürlich zu den Zielen des Ueckermünders. Welcher Sportler träumt nicht davon? Aber jetzt drückt ganz Vorpommern dem jungen Mann erst mal die Daumen für Baku. Und dann für China. Also Merten: Toi, toi, toi!

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