Samstag, 20 März 2021 23:54

Hart, aber nachvollziehbar: Tischtennis-Saison abgebrochen

Auch in der Tischtennis-Bezirksliga, hier mit dem TTV Rotation Pasewalk auf der rechten Seite, wird von jetzt an so getan, als hätte die Saison niemals stattgefunden. Fotos: Andy Buenning Auch in der Tischtennis-Bezirksliga, hier mit dem TTV Rotation Pasewalk auf der rechten Seite, wird von jetzt an so getan, als hätte die Saison niemals stattgefunden. Fotos: Andy Buenning

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 20. MÄRZ 2021

TISCHTENNIS

In diesem Spieljahr wird es keine MV-Duelle unterm Dach mehr geben. Die Tischtennis-Saison ist mit sofortiger Wirkung beendet worden. Was Akteure der Uecker-Randow-Region von dieser Entscheidung halten.

Uecker-Randow. „Grundsätzlich würden wir immer gerne spielen. Aber die Entscheidung des Verbandes ist nachvollziehbar und wird von uns mitgetragen – wenn auch schweren Herzens“, reagiert Lutz Öhlschläger, Leiter der Tischtennis-Abteilung des Penkuner SV Rot-Weiß, auf den Beschluss des Tischtennis-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern (TTVMV), die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung abzubrechen. Das komplette Spieljahr wird annulliert und für ungültig erklärt, es gibt weder Absteiger noch Aufsteiger. Es wird so getan, als ob die Saison 2020/2021 nicht stattgefunden hat, heißt es in einem Schreiben des Verbandes an die Vereine. Betroffen sind alle Ligen und Altersklassen, von der Verbandsliga bis zur Kreisklasse.
„Es ist richtig und wichtig, dass jetzt eine Entscheidung gefällt wurde und die Vereine langfristig planen können“, so Öhlschläger. „Nun bleibt zu hoffen, dass die nächste Saison wie geplant vonstatten gehen kann. Ich weiß allmählich gar nicht mehr, ob ich überhaupt noch Tischtennis spielen kann“, beweist der Penkuner Galgenhumor, der für die zweite Mannschaft in der Kreisliga aktiv ist. Zulange liegt das letzte Match zurück. Penkuns „Erste“ hatte in der nunmehr nichtigen Landesliga-Saison – der zweithöchsten Spielklasse in MV – erst fünf Spiele der Hinrunde absolviert, vor dem neuerlichen Lockdown gelangen dabei ein Sieg sowie ein Unentschieden.
Derzeit ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht absehbar, wann wieder Wettkampfsport betrieben werden kann. Eine Beendigung des Spielbetriebes sei in der zur Verfügung stehenden Zeit ohnehin kaum mehr möglich gewesen, teilt das Präsidium des TTVMV mit. Auch wenn Hallensport erlaubt sein sollte, sei nicht überall sichergestellt, dass Sporthallen zeitnah und fortlaufend für den Hallensport zur Verfügung stehen. Eine Planbarkeit von Wettkampfterminen sei in den kommenden Wochen ebenso wenig gegeben wie Chancengleichheit bei der Vorbereitung, einem Hauptbestandteil des Sports, wie das Präsidium betont. Durch den Abbruch soll für Vereine und Aktive gleichermaßen Planungssicherheit für die kommende Saison hergestellt werden: „Die Vereine wissen frühzeitig, welcher Spielklasse ihre Mannschaften angehören. Das ermöglicht eine langfristige Planung“, heißt es.
Stark in ihre Spielzeit gestartet waren die Tischtennis-Spieler des TSV Blau-Weiß Leopoldshagen. Drei Siege aus drei Partien bedeuteten den zweiten Platz in der Kreisliga Vorpommern-Greifswald Süd und Punktegleichheit mit dem Tabellenführer des SV Einheit Ueckermünde. „Wir hätten die Saison gerne zu Ende gespielt“, sagt Spieler und Abteilungsleiter Karsten Matschall mit Blick auf die sportliche Situation. „Schaut man sich allerdings die Entwicklung der Corona-Inzidenzen an, sieht die nahe Zukunft nicht unbedingt gut aus. Sicher wollen wir gerne spielen und trainieren, aber gerade unsere älteren Spieler möchten wir nicht in Gefahr bringen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf bessere Zeiten zu hoffen.“
Besonders bitter: Während der Corona-Pause verlor „Leo“ bereits einige Mitspieler, weshalb der Verein – der bislang drei Mannschaften auf Kreisebene stellte – zur nächsten Saison wohl mit einem Team weniger antreten wird. Zurückgetreten sind laut Matschall ältere Spieler der dritten Mannschaft, die aus Lübs stammen und in Zukunft auf Tischtennis verzichten wollen. „Für drei Mannschaften reicht es leider nicht mehr“, so der Verantwortliche. Übrig bleiben zwei Teams, die in der kommenden Saison – das steht schon fest – wieder in der Kreisliga beziehungsweise Kreisklasse antreten werden.
Die Zusammensetzung der Spielklassen im Erwachsenen-Bereich für die Saison 2021/2022 entspricht gemäß TTVMV jener des Vorjahres nach Ende der Spielklassen-Einteilung. Somit steht auch für den Penkuner Verein fest, nächste Saison wieder eine Mannschaft in der Landesliga zu stellen sowie zwei weitere in der Kreisliga und Kreisklasse. Beim SV Rot-Weiß sei im Zuge der Corona-Krise bislang noch kein Mitspieler abgesprungen, wie Öhlschläger mitteilt. Nach wie vor befänden sich die Akteure im regelmäßigen Austausch untereinander. Die Mannschaft hält zusammen. Lediglich der persönliche Kontakt zu dem polnischen Akteur Boleslaw Partyka gestalte sich als schwierig. „Auf ihn werden wir uns aber nach der Krise verlassen können.“

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