UECKERMÜNDER STADTREPORTER – AUSGABE 01/2012 – DIENSTAG, 24. JANUAR 2012
VOLLEYBALL
Günter Funke begeht seinen 80. Geburtstag - in Mexiko. Doch gefeiert wird zu Hause mit „seinen“ Volleyballern.
Ueckermünde. (GB) Ueckermünde und Volleyball - das gehört nicht nur in Sportlerkreisen untrennbar zusammen. Heute ist es das Beach-Volleyball-Turnier, das seit 14 Jahren 60 Volleyballteams an den Haffstrand lockt und Imagewerbung für die Stadt und den Sportverein in vielen Teilen Deutschlands macht. In den 25 Jahren vor der deutschen Wiedervereinigung waren es die Talente des Trainingszentrums Volleyball der BSG Einheit Ueckermünde, die der Konkurrenz das Fürchten lernten. Sieben DDR-Meistertitel errangen die männlichen Jugendlichen. 37 von ihnen wurden an Sportschulen delegiert und reiften dort zu Spitzenspielern. Peter Schulz und Ralf Peter Brüsch schafften sogar den Sprung in die DDR-Nationalmannschaft. Den Grundstein für diese beachtliche Entwicklung hat vor mehr als einem halben Jahrhundert Günter Funke gelegt. Der „Graue“, wie ihn seine Freunde und Sportkameraden liebevoll nennen, feierte am 19. Januar 2012 seinen 80. Geburtstag. Dass er dem Trubel zu Hause entgehen wollte und mit Ehefrau im Mexikourlaub das Jubiläum beging, gönnen ihm alle Gratulanten von Herzen. „Doch Günter kennt seine Volleyballer nur zu gut und weiß, dass er um eine zünftige Nachfeier nicht herumkommt“, sagt sein Nachfolger, Einheits Volleyballchef Gerhard Bastke. Günter Funke gründete 1957 die Sektion Volleyball. Danach war er 47 Jahre lang deren Chef. Damals fuhr er mit seiner Jawa als Wandersportlehrer übers Land, begeisterte Mädchen und Jungen für eine Sportart, die sein Leben bestimmen sollte. Denn Ueckermünde, Volleyball und Funke, das gehörte auch außerhalb der Kreis- und Bezirksgrenzen zusammen. Wenn Einheits Jugendliche und Junioren aufkreuzten, wusste man, dass sie durch die Schule von Günter Funke und seiner Übungsleiter im Trainingszentrum (TZ) am Haff gegangen waren. Und das bedeutete: Sie waren immer für den Sieg gut. Unter Funkes Leitung wurde das TZ zu einem der erfolgreichsten Volleyballzentren im männlichen Nachwuchsbereich. Es wurden ungezählte Titel und Medaillen erkämpft, 1975 und 1979 sogar der Junioren-DDR-Meistertitel. Fünf Jahre lang (von 1980 an) spielte die erste Männermannschaft in der DDR-Liga, der zweithöchsten Spielklasse. „Was Günter Funke für Ueckermünde und den Volleyballsport geleistet hat, wirkt bis heute“, räumt sein Nachfolger Gerhard Bastke unumwunden ein. Ohne den „Grauen“ würde es Volleyball in seiner jetzigen Form in der Haffregion nicht geben. Wenn es nach Bastke ginge, würde er Funke als Ehrenbürger der Stadt Ueckermünde ernennen lassen. Da er dies aber nicht bestimmen kann, darf sich Günter Funke nachträglich zu seinem 80. zumindest auf einen „großen Bahnhof“ im Kreise seiner Volleyballer freuen.