NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 26. MAI 2021

ALLGEMEIN

Ab Dienstag werden wesentliche Corona-Einschränkungen abgebaut. Die Sport-Szene atmet auf, auch im Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Uecker-Randow. Der Samstag war ein guter Tag für den Sport in Mecklenburg-Vorpommern – ein richtig guter! Kurz nachdem der FC Hansa Rostock seinen Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machte, reichte die Landesregierung erfreuliche Nachrichten für alle Amateur- und Breitensportler nach: Exakt 212 Tage nach dem traurigen Auftakt der sportfreien Zeit im Amateurbereich dürfen unsere Sportler ab Dienstag endlich wieder loslegen. Dies gilt für alle Altersgruppen und Sportarten – zwischen Schönberg, ganz im Westen des Bundeslandes und Penkun, im äußersten Osten gelegen. Die weitreichenden Lockerungen dürften auch in der Sport-Szene Vorpommern-Greifswalds ein kollektives Aufatmen ausgelöst haben.
Einige Auflagen müssen beachtet werden
„Wir sind mit dem Ergebnis für den Sport zufrieden, denn der Sport bekommt kurzfristig wieder eine Perspektive“, so Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes (LSB). Im Vorfeld hatte es harte Forderungen in puncto Lockerungen von Seiten des LSB sowie der Kreis- und Stadtsportbünde an die Landesregierung gegeben. „Die stabile rückläufige Entwicklung der Inzidenzzahlen und die sinkende Zahl von Covid-Patienten in den Krankenhäusern macht Öffnungen im Freizeit- und Breitensport früher möglich“, erklärte MV-Sportministerin Stefanie Drese nach dem Sportgipfel, der zu Pfingsten in Schwerin stattfand. Was kam konkret dabei heraus? Ab dem 1. Juni ist im Freien – auf öffentlichen und privaten Außenanlagen – wieder vereinsbasierter Trainingsbetrieb in allen Altersgruppen und Sportarten in Gruppen bis 25 Personen möglich. Ohne Test. 
Auch in den Innenbereichen darf dann Sport getrieben werden. Die Bedingung hier: Die Gruppengröße beträgt nicht mehr als 15 Personen, Erwachsene haben einen 24-Stunden-Corona-Test vorzulegen. In Fitnessstudios, Yoga-, Tanzschulen und ähnlichen Einrichtungen sind Hygiene-Konzepte notwendig. Es gilt eine Begrenzung von einer Person á zehn Quadratmeter, beim Training müssen mindestens zwei Meter Abstand eingehalten werden.
Auch die Öffnung der Freibäder und weiterer Schwimmstätten im Freien kann zum 1. Juni für Schulsport, Schwimmkurse, Vereinssport erfolgen (Erwachsene mit Test). Zudem ist der normale Badebetrieb möglich. In Hallenbädern sind Schulsport, Schwimmkurse und Vereinssport gleichfalls wieder gestattet (Erwachsene mit Test).
Sportvereine planen Trainingsstart
Zahlreiche Sportvereine aus der Uecker-Randow-Region kündigten bereits an, den Trainingsbetrieb im Juni wieder aufnehmen zu wollen. So informierte zum Beispiel der Tanzclub Pasewalk-Strasburg seine Mitglieder am Dienstag darüber, den „Neustart“ für den 2. und 3. Juni zu planen. Die Basketballer des SV Einheit Ueckermünde rechnen damit, im Laufe des nächsten Monats wieder wie gewohnt trainieren zu können. Auch die Leichtathleten des Vereins wollen wieder so richtig loslegen, ebenso wie die Volleyballer. „Wir warten noch auf grünes Licht der Stadt. Wenn das kommt, werden wir in die Halle zurückkehren“, kündigte Detlef Rühl an, der die Verbandsliga-Volleyballerinnen des SV Einheit trainiert. Auch das Nachwuchstraining soll im Juni ausgeweitet werden.
Die Oberliga-Fußballer des Torgelower FC Greif werden nach Angaben ihres sportlichen Leiters, Peter Jandt, aller Voraussicht nach Mitte Juni mit dem Training beginnen. Die Fußball-Männer des Pasewalker FV wollen ihre Vorbereitung auf die kommende Spielzeit bereits am 1. Juni mit einer lockeren, freiwilligen Trainingseinheit starten. Der standesgemäße Trainingsauftakt wird beim Landesliga-Aufsteiger aber erst sechs Wochen vor dem offiziellen Saisonstart erfolgen, der für August geplant ist. Ende Juni geht es auch für Verbandsliga-Fußballer des FSV Einheit Ueckermünde zurück auf den Trainingsplatz.
Der Sportgipfel hat noch im Juni weitere Öffnungsschritte im Blick. Es geht dabei um den Spiel- und Wettkampfbetrieb im Freizeit-, Breiten- und Nachwuchsspitzensport mit Zuschauern. Eine Entscheidung darüber soll zeitnah nach Beobachtung der Entwicklung erfolgen. Ab 22. Juni könnten dann auch wieder Freundschaftsspiele möglich sein.

Samstag, 15 Mai 2021 19:52

Öffnungen im Sport (noch) kein Thema

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 15. MAI 2021

ALLGEMEIN

Vorpommern. Schulen und Kitas öffnen zuerst, danach folgen Handel, Gewerbe und Gastronomie. Nach dem MV-Gipfel vom Dienstag gibt es in M-V einen konkreten Plan für einige Lockerungen der Corona-Verbote über die nächsten vier Wochen. Was Öffnungen im Privatleben, in der Kultur und auch im Sport angeht, blieb die Landesregierung aber erneut vage. Über Lockerungen in diesen Bereichen solle frühestens beim nächsten MV-Gipfel am 31. Mai beraten werden.
Enttäuscht darüber zeigte sich der Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern (LSB) mit seinen mehr als 258 000 Mitgliedern in rund 1900 Vereinen. „Unsere Vereine und Verbände haben sich von Anfang an diszipliniert und engagiert gezeigt”, betonte LSB-Präsident Andreas Bluhm. „Im Sport gehören Regeln dazu, und so können gerade im organisierten Trainingsbetrieb Hygienemaßnahmen und Kontaktverfolgung sehr gut sichergestellt werden. Es kann nicht sein, dass der Sport immer noch als Teil des Problems und nicht als Teil der Lösung gesehen wird.” Der LSB fordert seit Monaten Perspektiven für das organisierte Sporttreiben. Die „unangemessenen Regelungen“ seien „eine Ohrfeige für jahrelanges Engagement und die Zukunft unserer Sportvereine“, erklärte der Geschäftsführer des LSB, Torsten Haverland. 
Ab Montag ist in Vorpommern-Greifswald immerhin wieder vereinsbasierter Trainingsbetrieb im Nachwuchssport möglich – wenn auch eingeschränkt. Gruppen von bis zu 20 Schülern bis zum 20. Lebensjahr, die sich im Präsenzunterricht befinden, dürfen im Freien gemeinsam Sport betreiben. Dies betrifft aber nur jene Kinder aus den Klassenstufen eins bis sechs sowie aus Abschlussklassen.

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 15. MAI 2021

LEICHTATHLETIK

Die ersten fünf Läufe der Uecker-Randow-Laufcupserie musste allesamt abgesagt werden. Und damit nicht genug.

Uecker-Randow. Nein, der erste Ueckermünder Bahnlauf der Saison konnte am Mittwoch – wie erwartet – nicht stattfinden. Analog zum vergangenen Jahr musste der SV Einheit Ueckermünde den Lauf coronabedingt absagen. Anders als noch im Vorjahr, als sich knapp 40 Sportler wenigstens getrennt voneinander auf die Strecke begeben und ihre Zeiten mithilfe einer Handy-App vergleichen konnten, wurde diesmal auch keine virtuelle Alternative angeboten.
Der Ueckermünder Bahnlauf ist Teil der beliebten Uecker-Randow-Laufcupserie und bereits der vierte Lauf der Saison, der abgesagt werden musste. Zuvor waren bereits der Torgelower Winterlauf, der Ueckermünder Haffmarathon und die Torgelower Greifen-Meile ausgefallen. „Ich hoffe auf das Verständnis der Läufer, zu denen ich ja auch gehöre, und bin mir sicher, dass es irgendwann wieder einen normalen Sportbetrieb geben wird“, sagte Frank Greiner-Mai, Laufcup-Organisator vom SV Einheit Ueckermünde. „Die Läufe für das Jahr 2021 wurden zwar alle geplant, doch bis jetzt hat noch keiner stattgefunden.“
Wegen der zahlreichen Absagen werden die Organisatoren in diesem Jahr voraussichtlich auf eine Laufcup-Wertung verzichten, wie Greiner-Mai erklärte. Denn schon jetzt ist klar: Auch der 14. scn energy-Lauf, der als fünfter Lauf der Cup-Serie für Samstag in Jatznick angesetzt war, muss ersatzlos gestrichen werden. Und auch der Torgelower Citylauf im Juni steht auf der Kippe. „Noch ist der Termin eingetragen, es sieht aber eher schlecht aus“, verriet Sylvia Lorenz vom gastgebenden 1. LAV Torgelow. Der Eggesiner Abendlauf wurde nach Angaben des SVG Eggesin 90 derweil auf den 1. September verschoben und soll dann auf dem Waldsportplatz in Eggesin-Karpin stattfinden.
„Wir hoffen jetzt, dass die Inzidenz dauerhaft unter die Marke 100 sinkt und wir in kleinen Gruppen wieder mit dem Training beginnen können“, so Greiner-Mai vom SV Einheit. „Die meisten Läufer trainieren derzeit zwar, aber der letzte Kick, den man beim Wettkampfbetrieb bekommt, fehlt eben.“
Die einzige Möglichkeit, sich derzeit an Läufen zu beteiligen, sei virtuell und alleine. „Schon im vergangenen Jahr haben wir daher gemeinsam mit dem Stettiner Sportverein Raz (Ruchowa Akademia Zdrowia) zwei Projekte gestartet“, erklärte Frank Greiner-Mai. „Beim Sommersport- und Herbstsportfestival starteten damals jeweils knapp 400 Teilnehmer aus Polen und Deutschland virtuell gegeneinander. Am 3. Mai ist gerade unser drittes Projekt zu Ende gegangen – das Frühlingssportfestival.“ An dem digitalen Wettkampf beteiligten sich 17 Läufer aus Ueckermünde, die meisten von ihnen waren Jugendliche und Kinder. 

Samstag, 20 März 2021 00:15

Eine Einheit im Sport und in der Liebe

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 20. MÄRZ 2021

VOLLEYBALL

Jennifer und Toni Achterberg vereint zwar nicht dieselbe Sportart. Aber das Hobby Sport an sich reicht aus, um Verständnis füreinander und die Leidenschaft des Partners aufzubringen. Im neuen Heim des Ferdinandshofer Ehepaares ist Sport Trumpf.

Ueckermünde/Ferdinandshof. Wer in der Gemeinde Ferdinandshof nach einem leidenschaftlichen Sportlerehepaar sucht, der ist am Rande des Ortes in östlicher Richtung garantiert nicht fehl am Platz. Eingerichtet in einem hübschen neuen Heim, leben und wohnen hier Toni und Jennifer Achterberg, die wohl eher unter ihrem Kosenamen Jenny bekannt ist. Was die beiden sympathischen jungen Menschen so interessant macht: Sie sind leidenschaftliche Sportler – vom Scheitel bis zur Sohle. Der eine gehört zum Kader des Fußball-Verbandsligisten FSV Einheit Ueckermünde, ist dort als rechter Mittelfeldspieler gesetzt. Die andere ist ebenfalls in der Verbandsliga aktiv, spielt als Mittelblockerin bei den Volleyball-Frauen des SV Einheit Ueckermünde.
„Schade, dass unsere Saison im September schon nach zwei Siegen über den PSV Neustrelitz und Ludwigslust vorzeitig beendet wurde“, bedauert die 30-jährige Jenny Achterberg die Entscheidung ihres Fachverbandes, die Spielzeit zu annullieren. Auch Toni Achterberg, genau wie seine vier Jahre jüngere Frau in der Stadt am Haff geboren, muss wegen der Corona-Krise den Tatsachen ins Auge blicken: „Wir Sportler müssen mit dieser Ungewissheit leben. Ich hoffe, dass wir nach Ostern wieder trainieren können und so schnell wie möglich wieder Spiele austragen können.“
Toni Achterberg, von Beruf Modellbaumechaniker und in der Verwaltung der Stadt Ueckermünde angestellt, startete seine Fußballerlaufbahn als Sechsjähriger in seiner Heimatgemeinde. Beim SV Grün-Weiß Ferdinandshof genoss er – bis auf einen Abstecher zu den Junioren des Torgelower SV Greif – eine umfangreiche sportliche Ausbildung. Während seiner Zeit bei den C- und D-Junioren der Torgelower machte er mit guten Leistungen auf sich aufmerksam. „Im Jahr 2012 erhielt ich sogar eine Einladung zu einem Sichtungsturnier des Landesfußballverbandes“, erzählt der Kicker. „Darauf war ich durchaus stolz.“
Sportanekdoten sind immer wieder Thema
Zur Saison 2004/05 feierte er seinen Einstieg in den Herrenbereich bei Grün-Weiß Ferdinandshof. Über eine Zwischenstation beim TSV Friedland – Trainer war damals der Pasewalker Ingo Latzkow –, kehrte er 2010/11 zunächst zurück an alte Wirkungsstätte, ehe er ein Jahr später beim FSV Einheit Ueckermünde seinen neuen Heimathafen fand. Erfahrene Trainer wie Ricardo Ratte, Andreas Seering und Thorsten Bergin formten in den Jahren danach seinen sportlichen Werdegang. „Von ihrem fußballerischen Wissen habe ich viel profitiert“, sagt Toni Achterberg, der seine Stärken im rechten Mittelfeld sieht. „Wenn die Gesundheit es zulässt und ich von Verletzungen verschont bleibe, möchte ich der Mannschaft noch in Zukunft zur Verfügung stehen.“
Gattin Jenny, die in Neubrandenburg im Finanzmanagement des „Lila Bäcker“ tätig ist, begann ihre sportliche Laufbahn in der Saison 1998/99 unter den Trainern Martina und Frank Krüger bei Grün-Weiß Ferdinandshof. Bevor sie 2013 endgültig beim SV Einheit Ueckermünde Fuß fasste, waren im Jahr 2007 die Torgelower Volleyballer eine Zwischenstation.
Im Hause Achterberg gibt es jede Menge Geschichten zu erzählen. Der 34-jährige Toni schwärmt am häufigsten von den beiden fußballerischen Aufstiegen in die Verbandsliga mit Friedland (2009/10) und Ueckermünde (2013/14). Auch der Turniersieg beim Torgelower MELE-Cup (2018) gehört zu seinen liebsten Anekdoten. „Ein Jahr später erhielt ich sogar die Auszeichnung als bester Spieler. Eine feine Sache.“ Auch die Teilnahme am Wiesencup, einem Hobbyturnier in Ferdinandshof, an dem er mit seiner „Trinkgemeinschaft Feierabendbier“ teilnahm, bleibt für den Fußballer unvergessen.
Etwas weniger „dramatisch“ verlief zwar die Karriere von Jenny Achterberg, „aber nach unseren Spielen war trotzdem immer richtig Bambule in der Truppe“, versichert sie. Privat ist das Paar ein eingespieltes Team. Neben Arbeiten an Haus und Hof bleibt auch noch genügend Zeit fürs Joggen und Radfahren. Und wenn dann die Hausfrau am Wochenende Wurstgulasch mit Nudeln serviert, ist die Zweisamkeit perfekt.

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 20. MÄRZ 2021

TISCHTENNIS

In diesem Spieljahr wird es keine MV-Duelle unterm Dach mehr geben. Die Tischtennis-Saison ist mit sofortiger Wirkung beendet worden. Was Akteure der Uecker-Randow-Region von dieser Entscheidung halten.

Uecker-Randow. „Grundsätzlich würden wir immer gerne spielen. Aber die Entscheidung des Verbandes ist nachvollziehbar und wird von uns mitgetragen – wenn auch schweren Herzens“, reagiert Lutz Öhlschläger, Leiter der Tischtennis-Abteilung des Penkuner SV Rot-Weiß, auf den Beschluss des Tischtennis-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern (TTVMV), die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung abzubrechen. Das komplette Spieljahr wird annulliert und für ungültig erklärt, es gibt weder Absteiger noch Aufsteiger. Es wird so getan, als ob die Saison 2020/2021 nicht stattgefunden hat, heißt es in einem Schreiben des Verbandes an die Vereine. Betroffen sind alle Ligen und Altersklassen, von der Verbandsliga bis zur Kreisklasse.
„Es ist richtig und wichtig, dass jetzt eine Entscheidung gefällt wurde und die Vereine langfristig planen können“, so Öhlschläger. „Nun bleibt zu hoffen, dass die nächste Saison wie geplant vonstatten gehen kann. Ich weiß allmählich gar nicht mehr, ob ich überhaupt noch Tischtennis spielen kann“, beweist der Penkuner Galgenhumor, der für die zweite Mannschaft in der Kreisliga aktiv ist. Zulange liegt das letzte Match zurück. Penkuns „Erste“ hatte in der nunmehr nichtigen Landesliga-Saison – der zweithöchsten Spielklasse in MV – erst fünf Spiele der Hinrunde absolviert, vor dem neuerlichen Lockdown gelangen dabei ein Sieg sowie ein Unentschieden.
Derzeit ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht absehbar, wann wieder Wettkampfsport betrieben werden kann. Eine Beendigung des Spielbetriebes sei in der zur Verfügung stehenden Zeit ohnehin kaum mehr möglich gewesen, teilt das Präsidium des TTVMV mit. Auch wenn Hallensport erlaubt sein sollte, sei nicht überall sichergestellt, dass Sporthallen zeitnah und fortlaufend für den Hallensport zur Verfügung stehen. Eine Planbarkeit von Wettkampfterminen sei in den kommenden Wochen ebenso wenig gegeben wie Chancengleichheit bei der Vorbereitung, einem Hauptbestandteil des Sports, wie das Präsidium betont. Durch den Abbruch soll für Vereine und Aktive gleichermaßen Planungssicherheit für die kommende Saison hergestellt werden: „Die Vereine wissen frühzeitig, welcher Spielklasse ihre Mannschaften angehören. Das ermöglicht eine langfristige Planung“, heißt es.
Stark in ihre Spielzeit gestartet waren die Tischtennis-Spieler des TSV Blau-Weiß Leopoldshagen. Drei Siege aus drei Partien bedeuteten den zweiten Platz in der Kreisliga Vorpommern-Greifswald Süd und Punktegleichheit mit dem Tabellenführer des SV Einheit Ueckermünde. „Wir hätten die Saison gerne zu Ende gespielt“, sagt Spieler und Abteilungsleiter Karsten Matschall mit Blick auf die sportliche Situation. „Schaut man sich allerdings die Entwicklung der Corona-Inzidenzen an, sieht die nahe Zukunft nicht unbedingt gut aus. Sicher wollen wir gerne spielen und trainieren, aber gerade unsere älteren Spieler möchten wir nicht in Gefahr bringen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auf bessere Zeiten zu hoffen.“
Besonders bitter: Während der Corona-Pause verlor „Leo“ bereits einige Mitspieler, weshalb der Verein – der bislang drei Mannschaften auf Kreisebene stellte – zur nächsten Saison wohl mit einem Team weniger antreten wird. Zurückgetreten sind laut Matschall ältere Spieler der dritten Mannschaft, die aus Lübs stammen und in Zukunft auf Tischtennis verzichten wollen. „Für drei Mannschaften reicht es leider nicht mehr“, so der Verantwortliche. Übrig bleiben zwei Teams, die in der kommenden Saison – das steht schon fest – wieder in der Kreisliga beziehungsweise Kreisklasse antreten werden.
Die Zusammensetzung der Spielklassen im Erwachsenen-Bereich für die Saison 2021/2022 entspricht gemäß TTVMV jener des Vorjahres nach Ende der Spielklassen-Einteilung. Somit steht auch für den Penkuner Verein fest, nächste Saison wieder eine Mannschaft in der Landesliga zu stellen sowie zwei weitere in der Kreisliga und Kreisklasse. Beim SV Rot-Weiß sei im Zuge der Corona-Krise bislang noch kein Mitspieler abgesprungen, wie Öhlschläger mitteilt. Nach wie vor befänden sich die Akteure im regelmäßigen Austausch untereinander. Die Mannschaft hält zusammen. Lediglich der persönliche Kontakt zu dem polnischen Akteur Boleslaw Partyka gestalte sich als schwierig. „Auf ihn werden wir uns aber nach der Krise verlassen können.“

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 12. MÄRZ 2021

LEICHTATHLETIK

Die Coronakrise wirkt sich weiter auf den Sport aus. In Mecklenburg-Vorpommern fallen zwei Landesmeisterschaften im Laufsport aus.

Neubrandenburg/Ueckermünde. Erst der Marathon, nun auch der Halbmarathon: Die Landesmeisterschaften Mecklenburg-Vorpommerns über die 42,2 Kilometer in Ueckermünde und 21,1 Kilometer in Neubrandenburg fallen wegen der Coronakrise aus. Der Haffmarathon sollte am 27. März gelaufen werden, der „Halbe“ in der Viertorestadt am 8. Mai.
„Es tut uns sehr leid, aber wir haben keine andere Möglichkeit gesehen“, sagte Stephan Schwandke, Vorsitzender des HSV Neubrandenburg. Der HSV hätte den Halbmarathon im Kulturpark ausgerichtet. Ausschlaggebend für die Absage sei letztlich gewesen, dass auch der einen Tag später geplante Frauenlauf nicht stattfindet. In der Vergangenheit habe der Verein Kosten sparen können, wie zum Beispiel für die Mietung der Stadthalle, weil die Einrichtung für beide Veranstaltungen genutzt worden war. „Allein kriegen wir das nicht gewuppt. Außerdem sind die Corona-Auflagen, die wohl auf uns zugekommen wären, nicht zu erfüllen“, sagte er. Eine Verschiebung in den Herbst war beim HSV kein Thema. Das trifft auch für den Haffmarathon zu, bei dem traditionell die Landesmeister über die 42,2 Kilometer gekürt werden.
„Wir haben wirklich alles getan, dass der Marathon stattfinden kann. Aber wenn ich wegen der Corona-Infektionen nicht mal mit den Kindern bei uns im Verein Sport treiben darf, wie soll dann ein Marathon stattfinden?“, so Frank Greiner-Mai, Rennleiter des SV Einheit Ueckermünde. Der Inzidenzwert im Landkreis Vorpommern-Greifswald liegt derzeit knapp unter 100. Greiner-Mai kann die Enttäuschung der Läufer, von denen sich viele schon wieder auf die Marathon-Titelkämpfe vorbereitet hatten, verstehen. „Vielleicht hätte man den Haffmarathon ja mit ganz vielen Einschränkungen auch austragen können. Aber die Frage ist doch dann: Macht es so noch Spaß für die Läufer und die Organisatoren“, so der Ueckermünder Verantwortliche.
Seit zwei Jahren keine Landestitelkämpfe
Die beiden Landesmeisterschaften im Langstreckenlauf waren bereits im vergangenen Jahr ausgefallen. Somit wurden die Titel letztmals 2019 vergeben.
Damals holten sich Stefan Lange (LG Schwerin) und Bärbel Lemme von der TSG Wittenburg die MV-Meisterschaft im Marathon. Lange gewann in Ueckermünde in 2:47,00 Stunden; Lemme in 3:56,40. Beim Halbmarathon 2019 in Neubrandenburg waren Anna Izabela Böge vom SV Turbine Neubrandenburg (1:29,18) und Uwe Kleinschmidt (TC Fiko Rostock) in 1:15,49 die Schnellsten im Kulturpark.

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 27. FEBRUAR 2021

BASKETBALL

Basketball galt zu DDR-Zeiten als Sportart ohne Chance auf Olympia-Medaillen und erhielt daher keinerlei Förderung vom Staat. Nach der Wende sorgte jedoch gerade ein spezielles olympisches Turnier für einen regelrechten Basketball-“Boom“ in der Region. Guido Winter, Ueckermünder Korbjäger seit der ersten Stunde, kann sich erinnern, weiß aber auch, dass ein Hype schnell vorbei sein kann.

Für das Nordkurier-Foto nahm Guido Winter zum ersten Mal im Jahr 2021 einen Basketball in die Hand. „Die Luft ist raus“, bemerkte der 44-Jährige – was sowohl für den Ball als auch für die inzwischen abgebrochene Basketball-Saison gelten dürfte. Foto: Dennis Bacher
Für das Nordkurier-Foto nahm Guido Winter zum ersten Mal im Jahr 2021 einen Basketball in die Hand. „Die Luft ist raus“, bemerkte der 44-Jährige – was sowohl für den Ball als auch für die inzwischen abgebrochene Basketball-Saison gelten dürfte. Foto: Dennis Bacher

 

Ueckermünde. Der letzte Liga-Sieg einer Ueckermünder Basketball-Mannschaft liegt schon eine ganze Weile zurück. Fast 13 Jahre sind vergangen, seitdem die Korbjäger des SV Einheit zuletzt ein Pflichtspiel gewannen. Dazu muss man sagen: In den Jahren danach wurde am Haff zwar weiterhin trainiert, um Siege in einer Liga ging es jedoch lange nicht mehr. Dies änderte sich im Jahr 2019, als die Ueckermünder „BallRox“ – so nennt sich die Mannschaft seitdem – nach langer Abstinenz wieder einmal für den Spielbetrieb meldeten. Ein Sieg gelang den Neulingen in ihrer Premierensaison 2019/20 zwar noch nicht, sollte im zweiten Spieljahr allerdings unbedingt folgen. Das Coronavirus schob dieser Hoffnung der „BallRox“ jedoch vorerst einen Riegel vor: Noch vor dem ersten Spieltag sagte der Basketballverband die Saison 2020/21 komplett ab.
Der Spielbetrieb wird in den Ligen des Landes frühestens im Herbst fortgesetzt. „Das Ziel ist dann ganz klar der erste Sieg“, macht Guido Winter schon jetzt deutlich. Der 44-Jährige ist Teil des Teams, versteht sich auf dem Feld als eine Art „Aushilfskraft“, „ich springe dort ein, wo Not am Mann ist“, sagt er. Die Niederlagenserie der ersten Spielzeit macht er vor allem am Erfahrungsdefizit seiner Mannschaft fest. „Wir waren frisch dabei und spielten gegen Mannschaften, die zum Teil schon seit fünf Jahren zusammen spielen. Die Jugendlichen waren nervös, und außerdem wachsen die ‚Großen‘ hier nicht unbedingt auf den Bäumen. Ich will nicht sagen, dass wir nächste Saison um den Titel mitspielen, aber als Kanonenfutter möchten wir uns ganz sicher nicht erneut präsentieren.“ Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Mannschaft so bleibt, wie sie vor dem Lockdown war. Im Optimalfall könnte „BallRox“-Trainer Daniel Havlitschek dann auf 16 Aktive bauen – er selbst ist als Spieletrainer einer von ihnen.
Es sind vor allem die Jugendlichen, von denen sie sich beim SV Einheit in Zukunft sehr viel versprechen. Die Ueckermünder Basketball-Abteilung hat es geschafft, das Interesse der Jugend an dem Sport deutlich zu steigern. Etwa 25 Nachwuchsbasketballer trainierten vor dem Lockdown bei den „BallRox“ in drei Trainingsgruppen – etwa ein Drittel davon ist weiblich. Es wird zwar noch dauern, bis die Oberligamannschaft von dieser Entwicklung profitieren könnte, zu den Männern gehören aber schon jetzt einige Basketballer aus den jüngeren Semestern. Sie sind 18 oder 19 Jahre alt – ein Alter, in dem nicht Wenige ihre Heimatstadt verlassen. „Da kannst du nur hoffen, dass die Jungs in Rostock oder Greifswald studieren“, sagt Winter. Das aktuelle Team ist um die erfahrenen Falko Ramm, Remo Honerjäger, Maik Bretschneider und Guido Winter gebaut, die zum Teil bereits seit der Gründung in den 90er-Jahren aktiv sind und zum ersten Sieg im offiziellen Spielbetrieb seit 13 Jahren beitragen wollen.
„Basketball-Urknall“ erschüttert das Haff
Angefangen hat alles kurz nach der Wende. Galt der Sport zu DDR-Zeiten noch als unpopuläre Beschäftigung, die vom Ministerrat – im Gegensatz zu Sportarten wie Fußball, Handball, Turnen, Leichtathletik und Judo – als nicht förderungswürdig erachtet wurde, da keinerlei Chancen auf Medaillen bei den Olympischen Spiele bestanden, war in den 90ern plötzlich eine gewisse Basketball-Euphorie in der Stadt zu spüren, wie sich Guido Winter erinnern kann. Ausgelöst, durch den spektakulären Auftritt der Amerikaner bei den Olympischen Spielen im Jahr 1992, der sich als eine Art „internationaler Urknall“ des Sports erwies. Die US-Basketballer spielten sich in Barcelona in überlegener und spektakulärer Manie zur Goldmedaille und machten sich als „Dream Team“ auch am Haff einen Namen. „Das hat uns damals ganz schön imponiert“, erzählt Guido Winter, der sich schon vor dem Triumph der „Allstars“ um Magic Johnson, Michael Jordan, Scottie Pippen und Co. immer mal wieder mit Freunden auf dem Hof zum Körbewerfen traf. Vom Hype der Sommerspiele angesteckt, ließen sich fortan immer mehr Jugendliche in Ueckermünde blicken, um – wo immer ein Korb hing –, die Dribblings und Würfe der Stars aus Übersee nachzuspielen. „Fuhr man damals mit dem Fahrrad durch Ueckermünde, sah man überall Leute spielen. Man stieß dann einfach dazu und spielte mit“, schwärmt Winter vom Sommer 1992.
Die Euphorie-Welle schwappte schließlich auch an die Schulen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Falko Ramm, einem weiteren „Basketball-Urgestein“ der Region, besuchte Winter das Gymnasium in Eggesin. „Da gab es einen Lehrer, der eine Art Basketball AG gründete“, so Guido Winter. Relativ zeitgleich lernten sie mit dem damaligen Vorstandschef des SV Einheit Ueckermünde, Guido Pietzke, einen Trainer kennen, der ein Herz für Jugendliche hatte und offen für neue Trends war. Er bot den Jungs eine Heimat und organisierte die ersten Streetball-Turniere in Ueckermünde. „Für uns Jugendliche war es wichtig, dass sich jemand kümmerte.“
Zum Jahresbeginn 1994 gründete sich im Verein schließlich eine eigene Basketball-Abteilung, mit den damals 17-jährigen Falko Ramm und Guido Winter als Aktive. „Man hat jede Gelegenheit genutzt, um zu spielen“, erinnert sich der inzwischen 44-jährige Winter, der sich als Kind erst im Bodenturnen ausprobierte, anschließend als Ringer und Schütze agierte, ehe er sich gänzlich dem Sport aus den Staaten verschrieb.
Spricht man den heutigen Trainer der Ueckermünder „BallRox“-Mannschaft, Daniel Havlitschek, auf Guido Winter an, dann fallen ausschließlich lobende Worte. Winter spielte, dem Vernehmen nach, eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des lokalen Basketballsports. Man könne ihn im wahrsten Sinne als „Mädchen für alle“ bezeichnen. Gemeint sind die zahlreichen Funktionen, die Guido Winter bekleidet. Der 44-Jährige ist nach wie vor aktiver Spieler in Ueckermünde, trainiert den Nachwuchs im Verein, leitet seit fünf Jahren die Basketball-Abteilung, ist Teil des Vereinsvorstandes und seit dem vergangenen Jahr sogar stellvertretender Vorsitzender des SV Einheit. Er pfeift am Wochenende Landespartien und ist außerdem als Datenschutzbeauftragter im Verbandspräsidium beschäftigt.
Beruflich bedingt pendelt Guido Winter zudem regelmäßig zwischen Ueckermünde – wo er Haus und Hof zu versorgen hat – und Schwedt, wo er einen Job am Amtsgericht ausübt.
Winter: Eine Zeit lang war alles eingeschlafen
Der Olympia-Hype hielt in den 90ern leider nicht allzu lange an. An regelmäßigen Spielbetrieb war für die Basketballer vom Haff nach der Gründung der Abteilung noch nicht zu denken, zu viele Kilometer hätten für die Auswärtspartien zurückgelegt werden müssen, zu wenig Geld stand damals zur Verfügung. „Wir haben hauptsächlich trainiert“, erinnert sich Guido Winter – hin und wieder gab es Turniere. Mit der Zeit verloren einige die Lust an dem Sport, andere nahmen ein Studium fernab der Heimat auf, wieder andere wollten regelmäßig spielen und schlossen sich einem entsprechenden Verein an. „Eine Zeit lang war alles eingeschlafen“, sagt Winter.
Im Jahr 2001 erlebte die Basketball-Abteilung beim SV Einheit Ueckermünde einen zweiten Frühling. Ehemalige Korbjäger hatten ihren Studienabschluss inzwischen in der Tasche und kehrten zurück ans Haff. „Macher“ Falko Ramm, der zwischenzeitlich zum SV Turbine Neubrandenburg gewechselt war, gab ebenfalls seine Rückkehr bekannt. Von diesem Schwung gepackt, beteiligten sich die Ueckermünder im Herbst des Jahres erstmals an der Basketball-Landesliga, seinerzeit der untersten Spielklasse in Mecklenburg-Vorpommern. In der Saison 2007/08 belegte der SV Einheit in der Landesliga Ost den vierten Platz, danach wurde es wieder still um die Abteilung. „Einige Aktive wurden Vater, andere bauten Häuser“, erklärt Guido Winter den erneuten Rückschlag.
Nachdem Ueckermündes Vereinschef Guido Pietzke im Jahr 2010 plötzlich und unerwartet starb, nahmen die Basketballer um Guido Winter und Falko Ramm die Organisation in die Hand. Obwohl sie inzwischen weg vom offiziellen Spielbetrieb waren, machten sich die Ueckermünder in der Basketball-Landschaft von Mecklenburg-Vorpommern einen Namen. Zahlreiche Turniere und Minicups waren der Beweis. Diese Entwicklung beobachtete auch der Präsident des Landesbasketballverbandes: Daniel Havlitschek lernte Winter und Ramm auf dem Basketballplatz kennen, seit 2017 ist Ueckermünde seine Heimat und der SV Einheit sein Verein.
Gemeinsam gingen die Verantwortlichen an die Schulen und schafften es, wieder zahlreiche Kinder für den Sport zu begeistern. Zudem brachten die „Alten“ um Falko Ramm und Remo Honerjäger ihre Söhne mit zum Training, die wiederum Kumpel von einem Beitritt überzeugten. „So kam wieder Schwung rein“, erinnert sich Winter. Dieser Schwung mündete 2019 in der Rückkehr in den Ligabetrieb. Bei ihrem letzten Heimspiel vor der Zwangspause verfolgten mehr als 100 Zuschauer das Spiel der „BallRox“ – ein Rekord für die Abteilung. „Das schaffen ja noch nicht mal die Fußballer“, meint Winter, der ein ansteigendes Basketball-Interesse in der Region durchaus bestätigen kann, aber zur Vorsicht rät: „Wer weiß, wie das ist, wenn es wieder losgeht.“ Er weiß, wie schnell ein Hype vorbei sein kann.
Basketball spielen ist seit Monaten kaum bis gar nicht möglich. Guido Winter schätzt, dass der Hallensport der letzte sein wird, der wieder erlaubt sein wird. Fit hält er sich derzeit vor allem auf seinem Indoor-Fahrrad, fast 700 Kilometer hat er darauf bereits zurückgelegt. „Es ist nicht dasselbe, wie in der Halle zu spielen, aber besser als nichts“, sagt er.  Für das Foto im Nordkurier nimmt Guido Winter zum ersten Mal im Jahr 2021 einen Basketball in die Hand. „Die Luft ist raus“, sagt er – was sowohl für den Ball als auch für die inzwischen abgebrochene Basketball-Saison gelten dürfte. Im Frühling möchte er nach langer Zeit mal wieder ein paar Körbe werfen gehen. Für den ersten Liga-Sieg seit 13 Jahren dürfte schließlich etwas Training vonnöten sein.

 
 
Dienstag, 23 Februar 2021 13:24

Volleyball-Saison abgesagt

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 23. FEBRUAR 2021

VOLLEYBALL

Die Vorsaison musste bereits abgebrochen werden, nun folgt der nächste pandemiebedingte Tiefschlag. Wettkämpfe im Nachwuchsbereich wurden nicht abgesagt.

Ueckermünde/Ferdinandshof. Der Volleyballverband Mecklenburg-Vorpommern hat die aktuelle Saison 2020/21 mit sofortiger Wirkung und ohne Wertung abgebrochen. Auf- und Abstiege wird es nicht geben. Demnach endet die Spielzeit auch für die Mannschaften des SV Einheit Ueckermünde – die Frauen sind in der Verbandsliga aktiv, die Männer in der Landesliga Ost. Noch nicht offiziell abgesagt sind unterdessen die Nachwuchswettkämpfe im Land, wie Jugendwart Frank Wehnert auf Nordkurier-Nachfrage bestätigte. Dem Vernehmen nach könnten die Junioren noch vor dem Sommer für Spiele und Turniere in die Halle zurückkehren. Wann es losgehen kann, ist aber noch unklar. Neben den Ueckermündern stellt auch der SV Grün-Weiß Ferdinandshof Nachwuchsteams der Mädchen auf Landesebene.
Einer Umfrage zufolge, die der Landesspielausschuss des Volleyballverbandes MV zuletzt unter seinen Vereinen startete, machten sich 73 Prozent für eine Fortsetzung der Saison nach dem Lockdown stark. Über 60 Prozent wären dem Ergebnis zufolge sogar bereit dazu gewesen, ohne Wertung zu spielen. Nichtsdestotrotz entschied sich der Spielausschuss am Ende für den Saisonabbruch. Zu diesem Ergebnis sei man gemeinsam mit dem Vorstand des Verbandes „nach reichlicher Überlegung, Diskussion und Abwägung der Fakten“ gekommen.
Detlef Rühl, Trainer der Frauen-Mannschaft des SV Einheit Ueckermünde, kann den Saisonabbruch nachvollziehen. „Die Zeit ist uns ganz einfach davongelaufen“, sagt er. Seiner Meinung nach wäre die Belastung mit dieser schieren Menge an Nachholpartien bis zum Sommer zu hoch gewesen. „Das ist natürlich schade, aber eben nicht zu ändern.“ An ihrem ersten und nunmehr einzigen Spieltag der Verbandsliga-Saison gelangen der Frauen-Mannschaft des SV Einheit Ueckermünde zwei Siege in zwei Partien. Gemeinsam mit seinen Spielerinnen will sich Detlef Rühl nun auf den Sommer konzentrieren.
Mit großer Sorge blickt er hingegen auf den Nachwuchs. „Nach so langer Zeit ohne Volleyball schauen sich die Jugendlichen nach anderen Möglichkeiten um. Auch wir hatten leider schon ein paar Abmeldungen zu verzeichnen.“ Ähnliches berichtet auch Martina Krüger, Vereinsverantwortliche in Ferdinandshof. „Der weitere Saisonverlauf ist ungewiss, wie viele Mädchen nach dem Lockdown noch dabei sind, leider auch.“ Dass die Junioren noch vor dem Sommer wieder spielen könnten, kann sich Detlef Rühl durchaus vorstellen. „Dazu müssten aber natürlich die Hallen rechtzeitig öffnen, damit wir wieder trainieren können.“
Etwas Hoffnung auf vorsommerlichen Volleyball besteht auch noch im Erwachsenenbereich. Hierzu prüfe man bereits verschiedene Angebote und Szenarien, heißt es vom Verband. „Sollte ein Spielen im April doch noch möglich sein, werden wir den VMV-Pokal anbieten.“ Zudem werde geprüft, ob und wie eine zusätzliche Saison im Sommer auch teilweise außerhalb der Halle möglich sei. Ein Beispiel wäre laut Landesspielwart Klaus Bietz das Spielen im Ligensystem als Quattro (vier Spieler) auf Rasen und Sand. Ein solches Angebot würden wohl auch die Mannschaften aus Ueckermünde annehmen, wenngleich Trainer Rühl den Hallenvolleyball nur ungern mit der Strand-Variante verglichen haben will. „Da besteht ein großer Unterschied“, sagt er. „Draußen wird mit weniger Spielern gespielt, weshalb der Sport hier weitaus intensiver ist.“

UECKERMÜNDER STADTREPORTER – AUSGABE 02/2021 – FREITAG, 19. FEBRUAR 2021

ALLGEMEIN/LEICHTATHLETIK

Ueckermünde. Der SV Einheit Ueckermünde feierte im Jahr 2019 seinen 70 Geburtstag. Der Verein wurde am 15.03.1949 auf Initiative der FDJ und des FDGB als Betriebssportgemeinschaften (BSG) gebildet. Die Abteilung Leichtathletik wurde 1957 von Helga und Walter Gladrow mit 20 Sportfreunden gegründet. Bereits 1961 feierte die Abteilung erste Erfolge bei den Deutschen Meisterschaften und 1971 entstand der Trainingsstützpunkt Ueckermünde. Im Jahr 1993 fand bereits der 10. Ueckermünder Haffmarathon mit insgesamt 109 Läufern statt, 2019 liegt der Rekord bei 370 Teilnehmern. Heute gehören der Abteilung Leichtathletik unter der Leitung von Frank Greiner-Mai insgesamt 62 Mitglieder an, davon 32 Kinder.

Günter Schwarz

Günter Schwarz war zuletzt Ehrenmitglied und gehörte seit 35 Jahren zum Verein. Zunächst war er Mitglied in der BSG Stahl Ueckermünde und dann im SV Einheit Ueckermünde e.V., Abteilung Leichtathletik. Zu seinen sportlichen Erfolgen gehören 21 Teilnahmen an den Rennsteigläufen, 20 Harzgebirgsläufe, Marathonläufe in Berlin und Wroslaw (Breslau) und zahlreiche Erfolge beim Uecker-Randow-Laufcup. Neben der Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen, zählte er seit Jahrzehnten zum aktiven Organisationsteam, welches verschiedenste Lauf-Events organisiert. Günter Schwarz gehörte außerdem 1983 zu den Initiatoren des ersten Haffmarathons in Ueckermünde. Der SV Einheit Ueckermünde e.V. trauert um sein langjähriges Vereinsmitglied Günter Schwarz, der am 28.01.2021 nach langer Krankheit im Alter vom 82 Jahren verstorben ist.

Mittwoch, 17 Februar 2021 19:03

Haffmarathon auf der Kippe

NORDKURIER – SPORT-ZEITUNG – MITTWOCH, 17. FEBRUAR 2021

LEICHTATHLETIK

Die Laufveranstaltung mit der Landesmeisterschaft in Ueckermünde soll im März ausgetragen werden. 

Ueckermünde. Werden auch in diesem Jahr keine Marathon-Meister in Mecklenburg-Vorpommern gekürt? Es könnte gut sein, denn der Haffmarathon, in dessen Rahmen die MV-Meister über 42,2 Kilometer ermittelt werden und der am 27. März in Ueckermünde geplant ist, steht wegen der Coronakrise auf der Kippe.
Rennleiter Frank Greiner-Mai vom SV Einheit Ueckermünde hat sich eine Frist bis zum 15. März gesetzt; dann soll entschieden werden, ob die Veranstaltung wie schon im Vorjahr abgesagt wird. „Derzeit sieht es leider nicht so aus, als wenn etwas möglich ist. Es wäre sehr schade, wenn der Haffmarathon wieder ausfallen würde“, sagt Greiner-Mai. Unabhängig davon laufen aber bereits die ersten Vorbereitungen für den Haffmarathon. „Unterlagen, um zum Beispiel die Genehmigung für den Lauf und für Straßensperrungen zu erhalten, haben wir beim Landkreis eingereicht“, sagt der Organisationschef. In der Haffstadt hoffen die Marathon-Macher aber, dass sich die Infektionszahlen in den nächsten Wochen so entwickeln werden, dass Sportveranstaltungen im Freien möglich sind.
Greiner-Mai hat auch schon Alternativen entworfen, wenn der Lauf dann unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel einer festgelegten Teilnehmerzahl stattfinden darf. „Wir würden dann auf die Kinderläufe über zwei und fünf Kilometer verzichten und nur den Halbmarathon und den Marathon austragen“, sagt er. Bei diesen beiden Strecken würde man vielleicht auf 200 Läufer kommen.
Der Ueckermünder Marathon-Macher, der im Verein auch einige Kinder trainiert, kritisiert in dem Zusammenhang den allgemeinen Umgang der Politik mit dem Breitensport. „Da scheint es überhaupt kein Interesse zu geben, dass der wieder läuft. Niemand fragt mal, wie man das vielleicht doch machen könnte. Eltern sagen mir, dass die Kinder unbedingt wieder raus müssen zum Sport.“

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