NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 23. JANUAR 2021

ALLGEMEIN

Das Sportjahr 2020 war ein denkwürdiges für die Region. Leider anders als gedacht. Corona hatte das Geschehen auf den Sportplätzen und in den Turnhallen fest im Griff. Ein sportlicher Jahresrückblick der Monate Juli bis September zeigt, wie der Amateursport in den warmen Monaten des Jahres 2020 vorsichtig zurückkehrte. Nach fast fünf Monaten ohne Fußball wurde wieder gegen den Ball getreten, nach einem halben Jahr wieder Handball gespielt. Die scheinbare Rückkehr zur Normalität sollte allerdings nicht lange währen.

Uecker-Randow. Endlich wieder Fußball. Nach fast fünf Monaten ohne den beliebten Ballsport kehren mit dem Pasewalker FV und dem FSV Einheit Ueckermünde im Juli die ersten Mannschaften der Uecker-Randow-Region auf den grünen Rasen zurück. Die Sportregion atmet auf. In den warmen Monaten scheint sich tatsächlich vieles zu normalisieren.
1. bis 31. Juli: Ein Nationalspieler in Pasewalk und das Ende einer Ära
Etwa 100 Fans lassen sich die Rückkehr des FSV Einheit nicht entgehen und verfolgen den Testkick mit dem TSV Friedland im Waldstadion. Ueckermünde meldet sich mit einem 3:1-Sieg standesgemäß zurück. Pasewalk gewinnt sein erstes Kräftemessen nach langer Corona-Pause derweil zu Hause gegen Anklam ebenfalls mit 3:1. Unter den Torschützen ist auch ein vielversprechender Neuzugang: Ogunlaye Anicet Monlade, der als Geflüchteter nach Deutschland gekommen ist und zuletzt in Hamburg spielte, kann auf Jugendländerspiele für sein Heimatland Benin zurückblicken.
Auch im Fußball-Kreispokal wird wieder gespielt. Als letzte Mannschaft aus der Uecker-Randow-Region scheidet der SV Blankensee erst im Halbfinale aus. Die Kreisligamannschaft entwickelt sich im Laufe des Wettbewerbs zum Überraschungsteam, muss sich am Ende aber dem SG Traktor Groß Kiesow geschlagen geben.
Nach vielen Jahren an der Seitenlinie ist Mario Hopp nicht mehr Trainer des Fußball-Landesligisten Penkuner SV Rot-Weiß. Dem Trainer soll die Rückendeckung seiner Spieler gefehlt haben, weshalb er sich mit dem Verein auf ein Ende seiner Ära verständigt. Der erst 27-jährige Kevin Franke übernimmt. Hopp bleibt dem Verein weiterhin als Nachwuchstrainer erhalten.
1. bis 21. August: Deutschland-Premiere bei den Ringern in Torgelow
Nachdem das Land auch Sportturniere für Kontaktsportarten unter bestimmten hygienischen Auflagen zulässt, kommt es in Torgelow zu einem ganz besonderen Wettkampf. In Absprache mit der Stadt richtet der SAV Torgelow das erste deutsche Ringer-Turnier seit der Corona-Pause aus. Bei bestem Wetter kämpfen Jungen und Mädchen im Heidebad um Medaillen bei den Kreisjugendsportspielen.
Im ersten Pflichtspiel nach knapp fünf Monaten setzt sich Fußball-Oberligist Torgelower FC Greif im Pokalspiel beim SV Waren 09 durch und steht somit im Halbfinale des Landespokals. Dabei ist Sportdirektor Peter Jandt mit einem mulmigen Gefühl in Richtung Müritzstadt gefahren: „Wir haben dort schon so einige Schlachten geschlagen, nicht immer mit einem positiven Ausgang für uns.“ Davon ist in der Hitzeschlacht von Waren nicht viel zu sehen. Die Mannschaft gewinnt souverän mit 4:0. Während der Wettbewerb noch läuft, beginnt kurz darauf bereits die erste Pokalrunde der neuen Saison.
Die Tennis-Männer vom TC Blau-Weiß Torgelow machen derweil den Wiederaufstieg in die Verbandsliga nach nur einem Jahr Abstinenz perfekt. Im entscheidenden Spiel gegen den TSV Friedland gewinnen die Torgelower mit 4:2. Tennis war in Mecklenburg-Vorpommern eine der ersten Sportarten, die den Spiel- und Wettkampfbetrieb während der Corona-Krise wieder aufgenommen hatte.
22. bis 31. August: Training in Dänemark und Hoffnungen auf den Nationalkader
Auf dem eigenen Reitplatz richtet der FRV Plöwen sein traditionelles Dressur- und Springturnier aus. Mehr als 450 Reiter melden sich für den Turnier-Marathon an, bei dem auch die Kreismeisterschaften ausgetragen werden. Die Veranstaltung wird unter Corona-Auflagen veranstaltet. Unter anderem dürfen sich nicht mehr als 500 Personen auf dem Reitplatz befinden.
Weil das Wettkampfgeschehen im Kampfsport noch nicht angelaufen ist, überbrücken die Vereine die turnierfreie Zeit mit unterschiedlichen Maßnahmen  – unter anderem mit Besuchen bei anderen Teams. Der SAV Torgelow nimmt eine Einladung der erfolgreichen Ringer aus Nyköbing in Dänemark an, um seinen Nachwuchsringern andere Trainingsformen vorzustellen.
Die 13-jährige Volleyballerin Hannah Beil vom SV Einheit Ueckermünde wird in die Landesauswahl berufen. Die junge Ueckermünderin, die bereits mit der Verbandsliga-Mannschaft der Frauen mittrainieren darf, kann sich nun sogar Hoffnungen auf die Nationalmannschaft machen.
1. bis 11. September: Kein Meistertitel trotz Bestweite und ein glücklicher Reiter
Anfang September kommt es in Brüssow zum ersten Laufwettkampf nach der Corona-Pause: Auch Leichtathleten aus der Uecker-Randow-Region folgen der Einladung nach Brandenburg. Besonders die Eggesiner sind dort erfolgreich, von sechs Pokalsiegen in den Kinderläufen gehen vier an die SVG Eggesin.
Unterdessen nimmt Sarah Kundschaft von der SVG an den Berliner Meisterschaften im Mehrkampf teil und lässt in der Kategorie Wurf die komplette Berliner Konkurrenz hinter sich. Weil sie aber als Nichtberlinerin außerhalb der Konkurrenz startet, darf sie sich am Ende nicht Meisterin nennen.
Nachdem das Landgestüt Redefin (Ludwigslust-Parchim) fünf Mal in Folge Austragungsort für die Landesmeisterschaft im Springreiten war, droht das wichtige Reitturnier diesmal ganz auszufallen. Kurzfristig erklärt sich der Pasewalker Pferdesportverein dazu bereit, seinen Kürassier-Reitplatz zur Verfügung zu stellen. Für eine Überraschung sorgt dabei ein Reiter vom RSV Rothenburg: Kaum einer hat Julian Sass vor dem Turnier auf dem Zettel, am Ende wird er Landesmeister. „Ich kann das noch gar nicht glauben. Ich bin hier hergefahren, weil ich dachte, dass ich es mal versuche, wenn die Meisterschaft schon so dicht vor meiner Tür stattfindet“, sagt er nach dem Turnier.
12. bis 17. September: Ueckermünde blamiert sich im Landespokal
Unter der Leitung des Bundesliga-Schiedsrichters Bastian Dankert blamiert sich der FSV Einheit Ueckermünde in der zweiten Runde des Landespokal. Beim Landesliga-Vertreter TSV Stralsund verliert der höherklassige Verbandsligist mit 1:3 und scheidet aus. Ueckermündes Co-Trainer Enrico Beck spricht nach Abpfiff von einem „unwürdigen Auftritt“.
Unter kuriosen Umständen zieht unterdessen der Penkuner SV Rot-Weiß in die nächste Runde ein. Es läuft die letzte Minute im Landespokalspiel gegen den VfL Bergen, als Torhüter Tino Ciesla gerade so eine Großchance der Gäste vereitelt und seiner Mannschaft somit das Weiterkommen sichert. Der gefeierte „Teufelskerl“ ist eigentlich Feldspieler, vertritt seinerzeit lediglich den verletzten Stammkeeper zwischen den Pfosten. Als Gegner in der dritten Runde bekommen die Penkuner den FC Hansa Rostock zugelost. Was unter normalen Bedingungen ein Fußballfest verspräche, stellt den Verein in Anbetracht der Krise vor einen Riesenaufwand. „Ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen soll“, teilt Coach Franke wenige Minuten nach der Auslosung mit.
Nach den Fußballern starten auch die Tischtennis-Teams der Region sowie die Volleyballer in ihre Saisons. Weil die Volleyball-Männer des SV Einheit Ueckermünde über Monate überhaupt nicht in der Halle trainieren konnten, werden keine Saisonziele gesetzt. Die Frauen wollen nach zahlreichen Abgängen lediglich um den Klassenerhalt in der Verbandsliga spielen. Trotzdem gelingt ein perfekter Auftakt mit zwei Siegen.
Zum Auftakt der Fußball-Kreisoberliga bei den Frauen gewinnt der SV Motor Eggesin das Uecker-Randow-Derby gegen den Vierecker SV mit 5:1. Die Eggesinerinnen setzen sich mit diesem Erfolg an die Spitze der Tabelle und geben diesen Platz bis zur Unterbrechung im November nicht wieder her.
Die Alten Herren des Torgelower FC Greif qualifizieren sich für das Finale des Fußball-Kreispokals. Im Halbfinale, das wegen der Corona-Pandemie um mehrere Monate verschoben werden musste, bezwingen die Oldies den FC Landhagen mit 5:1.
18. bis 30. September: Die zweite Welle kommt mit aller Macht
Das lange Warten auf die ersten Pflichtspiele seit Beginn der Corona-Pandemie hat auch für die Handballsportler ein Ende. Die Frauen-Mannschaften des Pasewalker HV und des HSV Greif Torgelow steigen in die Bezirksliga-Saison ein. Damit die Pasewalker ihr Heimspiel vor Zuschauern spielen können, entwickelt der Verein ein Hygienekonzept. Insgesamt 60 Zuschauer dürfen den Sieg über den HC Vorpommern-Greifswald in der Ueckersporthalle verfolgen. Torgelow verliert den Auftakt in Stralsund.
Auch Leichtathletik-Wettkämpfe werden wieder ausgerichtet. Den Anfang im Ueckermünder Waldstadion macht der Bahnlauf. Am schnellsten über die 3000 Meter läuft der Ex-Eggesiner Uwe Kleinschmidt, der mittlerweile für den TC Fiko Rostock startet.
Regelmäßiges Lüften, Mundschutz in der Halle, Desinfektion am Eingang – mit einer Teilnehmerbegrenzung dürfen die Schachsportler vom SAV Torgelow zum fünften Mal ihren Strandhallen-Cup in Ueckermünde austragen. Am Ende gibt es sogar mehr Anmeldungen als die 60 zugelassenen Teilnehmer.
Eine Woche nach den Frauen starten auch die Handball-Männer des HSV Greif in die Saison. Gut ein halbes Jahr lang konnten sie kein einziges Spiel mehr absolvieren. Die Ergebnisse sind erst einmal egal. „Die Jungs haben einfach Bock zu spielen“, freut sich Coach Ronny Thom auf den Saisonstart. Die Auftaktpleite in Greifswald bleibt aber vorerst das einzige Ligaspiel der Torgelower in dieser Saison. Im Oktober fallen erst zwei Spiele aus, dann wird die Saison unterbrochen.
Die Handballer sind die ersten Amateursportler der Region, die von der zweiten Corona-Welle getroffen werden. Das Virus wird aber auch vor anderen Sportarten und Wettbewerben nicht Halt machen.
Was das für den Sport in der Region von Oktober bis Dezember bedeutete, lesen Sie nächste Woche Samstag im vierten und letzten Teil des sportlichen Jahresrückblicks.

 
Samstag, 16 Januar 2021 20:34

Rückkehr zur Normalität?

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 16. JANUAR 2021

ALLGEMEIN

Das Sportjahr 2020 war ein denkwürdiges für die Region. Leider anders als gedacht. Corona hatte das Geschehen auf den Sportplätzen und in den Turnhallen fest im Griff. Im zweiten Teil unseres sportlichen Jahresrückblicks legen wir den Fokus auf die Monate April bis Juni. Darunter kreative Sportler, Applaus von den Balkonen, eine eigenartige Saisonwertung und die wachsende Hoffnung auf die Rückkehr zur Normalität.

Uecker-Randow. Der Spielbetrieb ruht, die Sportstätten sind dicht, das Vereinsleben ist zur Ruhe gekommen –  „Still ruht der See“, beschreibt der Vereinsvorsitzende des Pasewalker Handballvereins, Friedhelm Wilke, die Situation im Amateursport Anfang April. Wann und ob es weitergehen kann, hängt davon ab, was das Land beschließt. Doch Not macht erfinderisch.
1. bis 11. April: Training per Video, Applaus von den Balkonen
Weil sie weder in die Turnhalle noch auf den Sportplatz dürfen, greifen die Sportler aus der Region im Frühjahr zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Damit ihre Schützlinge nicht aufs Training verzichten müssen, zeichnen einige Nachwuchstrainer vom FC Einheit Strasburg Übungen per Video auf, die dann an die jungen Kicker verschickt werden. Die Handball-Frauen des HSV Greif Torgelow geben derweil auf ihrer Facebook-Seite einen Einblick, wie sie sich in ihren eigenen vier Wänden fit halten.
Für eine willkommene Ablenkung vom tristen Alltag sorgen im April zwei Nachwuchsturnerinnen vom Ueckermünder Turnverein. In einem Park im Osten der Stadt präsentieren Laura (14) und Kimberly (8) Turn- und Tanzeinlagen, zahlreiche Anwohner schauen von ihren Balkonen oder vom Fenster aus zu. „Es wurde sogar applaudiert“, schreibt eine Leserin dem Nordkurier.
Unterdessen sorgt eine ungewöhnliche Entscheidung des Pasewalker Fußballvereins für Diskussion unter den Sportvereinen. Der Vorstand des PFV beschließt, seinen Mitgliedern die Beiträge für den Monat April zu erlassen. Andere Vereine halten das zwar für eine „nette Geste in einer schwierigen Zeit“, gehen diesen Schritt aber nicht mit. Nach wie vor würden schließlich Fixkosten anfallen. Der Kreissportbund ruft die Mitglieder der Sportvereine derweil dazu auf, die Mitgliedsbeiträge weiterhin zu zahlen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.
In den Sternen steht im April, ob die Fußball-Saison wieder aufgenommen werden kann. Die Verantwortlichen der Fußballvereine sind sich aber bereits einig. Sie glauben nicht mehr daran. „Ich bin überzeugt davon, dass wir bis zum Sommer nicht spielen werden“, meint zum Beispiel Penkuns Trainer Mario Hopp. Uneinig ist man sich jedoch darüber, wie die Saison bei Abbruch gewertet werden sollte.
11. bis 30. April: Eigenartige Saisonwertung
Während die Handball- und Fußballvereine der Region noch auf die Entscheidung ihres Verbandes warten, erklärt der Deutsche Tischtennisverband die Spielzeit am 11. April offiziell für beendet. Zur Saisonwertung wird einfach der Tabellenstand zum Zeitpunkt der Aussetzung herangezogen. Dies sorgt bei einigen Teams für Verwunderung, schließlich absolvierten sie bis dahin eine unterschiedliche Anzahl von Spielen. Ferdinandshof und Penkun bleiben dieser eigenwilligen Wertung zufolge in der Landesliga, der TTV Rotation Pasewalk darf weiterhin in der Bezirksliga mitwirken. Fraglich ist zu diesem Zeitpunkt, ob der SV Einheit Ueckermünde und der TSV Blau-Weiß Leopoldshagen in der Bezirksklasse bleiben können oder künftig auf Kreisebene antreten müssen.
Die Mitglieder des SV Rollwitz brauchen keine großen Überredungskünste, um Sven Tornow für das Amt des Vereinsvorsitzenden zu begeistern. Tornow, einige Jahre als Trainer der Rollwitzer Fußballer aktiv, wird ohne Gegenstimme in seiner neuen Funktion bestätigt.
Auch der Handballverband verkündet Mitte des Monats, dass der Spielbetrieb nicht wieder aufgenommen wird. Zur Wertung der Ligen muss der Rechenschieber ausgepackt werden: Durch eine Quotientenregel soll die unterschiedliche Anzahl von Spielen bei der Wertung berücksichtigt werden. Die Damen vom Pasewalker HV werden demnach in der Bezirksliga Sechste, ebenso wie Männer des HSV Greif Torgelow. Torgelows Frauen schließen die Saison auf einem starken zweiten Rang der Bezirksliga ab.
Als die Volleyball-Saison offiziell vom Verband beendet wird, stehen die Frauen des SV Einheit Ueckermünde auf dem zweiten Tabellenplatz in der Verbandsliga. Weil der erstplatzierte SV Warnemünde II als Reserve-Mannschaft eines Regionalliga-Teams nicht in diese Klasse aufsteigen darf, sind die Ueckermünderinnen zum Aufstieg berechtigt. Doch der Verein verzichtet freiwillig, es fehle an Spielerinnen und vor allem an Geld für die Regionalliga.
1. bis 11. Mai:  Das etwas andere Training
An Spielbetrieb oder an Wettkämpfe ist auch im Mai noch nicht zu denken. Immerhin: Die Ausübung einiger Sportarten im Freien ist für Amateursportler allein oder zu zweit wieder möglich. Einige Laufveranstalter stellen deshalb ihre Improvisationskünste unter Beweis. Von der SVG Eggesin melden sich zwei Läufer zum „Virtual Run Germany“ an und legen 25 Kilometer zurück. Und damit der erste Ueckermünder Bahnlauf nicht komplett ausfallen muss, werden die Zeiten der 40 Hobbyläufer mit einer Handy-App festgehalten, während sie sich unabhängig voneinander auf die Beine machen.
Auf dem Ueckermünder Kunstrasenplatz am Kletterwald rollt nach wochenlanger Corona-Zwangspause wieder der Ball. Nachwuchsspieler können auf Initiative des FSV Einheit Ueckermünde wieder trainieren, aber nur nach einem genau abgesteckten Zeitplan – und höchstens zu zweit.
Nach zwei Monaten Pause absolvieren auch die Tennisspieler vom TC Blau-Weiß Torgelow ihre ersten Trainingsstunden. „Wir haben mit den Füßen gescharrt“, freut sich Spieler René Buddenbohm. Die Torgelower Männer warten nun auf den Saisonbeginn, der tatsächlich im Juni erfolgen soll.
Ihr erstes Training nach der Zwangs- pause können die Ringer vom SAV Torgelow im Mai absolvieren. Der Zweikampfsport lebt von Kontakten, muss nun aber mit ausreichend Abstand im Freien durchgeführt werden.
16. bis 31. Mai: Freiwilliger Neustart und Rettung trotz Abstiegs
Die Kicker vom VfB Pommern Löcknitz halten sich während der Corona-Pause mit Läufen um den Löcknitzer See fit. Unterdessen müssen die Feierlichkeiten zum Jubiläum „100 Jahre Fußball“ in der Randowgemeinde abgeblasen werden. Im Sommer 2021 wird alles nachgeholt, heißt es.
Der FC Einheit Strasburg wagt einen kompletten Neuanfang. Wie der Verein Mitte Mai verkündet, startet die Fußballmannschaft fortan in der Kreisliga, also der tiefstmöglichen Spielklasse. Bislang waren die Uckermärker drei Ligen höher eingestuft.
Wie schon der Handballverband zuvor, wendet auch der Landesfußballverband die Quotientenregel bei der Wertung der vorzeitig beendeten Fußball-Saison an. Meister werden nicht gekürt, ebenso wenig gibt es sportliche Absteiger. Mannschaften können aber freiwillig auf ihren Liga-Verbleib verzichten, wie zum Beispiel die Strasburger. Von der Wertung profitieren vor allem der SV Rollwitz sowie Pommern Löcknitz. Unter normalen Bedingungen wären beide Mannschaften wohl abgestiegen, können so aber ein weiteres Jahr in der Landesklasse bleiben.
1. bis 9. Juni: Hallen wieder offen, und in Pasewalk sind die Pferde los
Sportstätten und Fitnessstudios der Region dürfen endlich wieder öffnen – wenngleich unter strengen Auflagen. Nach ihrem Trainingsstart im Außenbereich können so auch die Ringer des SAV Torgelow nach Monaten die erste Einheit in ihrer Trainingshalle absolvieren. „Sicherlich gibt es einige Sachen zu beachten, aber im Großen und Ganzen war es für alle Sportler und auch Trainer ein tolles Gefühl, endlich wieder unter gewohnten Bedingungen zusammen zu trainieren“, freut sich seinerzeit Vereinschef Uwe Bremer.
Zehn Reitturniere sind der Pandemie im Kreis Vorpommern-Greifswald zum Opfer gefallen. Anfang Juni regt sich aber wieder etwas. Den Anfang macht der Pasewalker Pferdesportverein mit einem Tagesspringturnier zum Pfingstfest, eine Woche später folgen die Polzower.
Vom Corona-Virus lassen sich Mitglieder des Ueckermünder Turnvereins nicht unterkriegen. Der UTV trainiert mit einigen Gruppen erst im Freien und seit Anfang Juni unter Einhaltung der Vorschriften auch wieder gemeinsam in der Halle. „Es geht ja nicht nur um die sportliche Betätigung, sondern auch um das Pflegen der sozialen Kontakte“, erklärt Übungsleiterin Silke Migowitsch. Der Kinder- und Jugendsport pausiert unterdessen noch.
Am Ende ist die Hoffnung vergebens. Bis zuletzt liebäugeln die Veranstalter von „Rad am Haff“ mit der fünften Episode ihrer Radrundfahrt für Hobbysportler in Mönkebude. Gut zwei Wochen vor dem Event ziehen die Organisatoren aber die Reißleine. Ein adäquates Hygienekonzept zu erstellen, scheint für diese Art von Wettkampf unmöglich.
10. bis 30. Juni: Judokas nutzen die Zeit, Basketballer nehmen Training auf
Kontaktfreie Sportarten sind im Freizeit- und Breitensport wieder möglich. Damit starten die Tennis-Männer des TC Blau-Weiß Torgelow in die Sommersaison 2020 – unter Vorlage eines Hygiene- und Sicherheitskonzeptes. Zum Auftakt gibt es ein Remis. Die Torgelower Oldies verkünden derweil ihren Rückzug aus der Oberliga.
Weil das Training mit Körperkontakt noch nicht möglich ist, empfiehlt der Kreissportbund den Vereinen, das Sportabzeichen abzulegen. Der Ueckermünder Judoclub nutzt diese Gelegenheit. Knapp 20 Nachwuchs-Sportler des UJC kämpfen um den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens, die meisten bestehen. Dank weiterer Lockerungen im Freizeit- und Breitensport können auch die Ueckermünder Basketballer Ende Juni nach ewig langem Individualtraining wieder gemeinsam auf den Platz. „Die Jungs haben sich gefreut. Spielen ist doch noch mal etwas Anderes“, so Trainer Daniel Havlitschek.
Im Juli kommt der Fußball zurück
Endlich wieder Fußball. Nach fast fünf Monaten ohne Pflichtspiel werden die Verbandsliga-Kicker des FSV Einheit Ueckermünde im Juli für einen Testkick auf den Fußballrasen zurückkehren. Die Sportregion atmet auf, in den warmen Monaten scheint sich tatsächlich vieles zu normalisieren.
Was in den Monaten Juli bis September los war, lesen Sie am nächsten Sonnabend im Nordkurier im dritten Teil des sportlichen Jahresrückblicks.

 
 

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 15. JANUAR 2021

ALLGEMEIN

Keine Frage, die Corona-Krise mit dem aktuellen Sport-Verbot im Amateurbereich setzt den hiesigen Vereinen zu. Das Erfreuliche: Die Mitglieder erweisen sich allgemein als treu, es gibt aber auch Austritte.

Uecker-Randow. Die Sportlerinnen und Sportler aus der Region scheinen ihren Vereinen auch in den ganz bösen Corona-Zeiten die Treue zu halten. Die Mitglieder-Zahlen sind in den vergangenen Monaten offenbar nicht ins Dramatische und also ins Existenzbedrohliche abgeschmiert. Das ergab eine – allerdings nicht repräsentative Umfrage – bei hiesigen Gemeinschaften.
Die Augen vor den Tatsachen verschließt derweil niemand. Darin sind sich die „Macher“ einig: Bis in alle Ewigkeit darf die aktuelle Situation, das Sportverbot im Amateurbereich, nicht anhalten. Ansonsten würde in der Tat ein Mitgliederschwund einsetzen, und damit würden Beiträge in den Vereinskassen schmerzhaft fehlen.
„Keine einzige Abmeldung im Zusammenhang mit dem Coronavirus!“ – diese positive Nachricht können die Sportler vom SV Einheit Ueckermünde verkünden. Insgesamt 392 aktive Mitglieder, darunter 154 Kinder und Jugendliche, meldete der Sportverein, der unter anderem Volleyball, Basketball, Tischtennis und Leichtathletik anbietet, zum Jahresbeginn beim Landessportbund (LSB). Im Vergleich zum Vorjahr habe sich diese Zahl kaum verändert, erklärt Schatzmeisterin Carola Chappuzeau zufrieden. Allerdings würden die Mitglieder des SV Einheit ihre Jahresbeiträge stets bereits im ersten Quartal des Jahres zahlen – die Erhebung erfolgte im Corona-Jahr also noch, bevor die Krise das vertraute Vereinsleben auf den Kopf stellte. Wie sich das Coronavirus letztendlich auf die Beiträge für das Jahr 2021 auswirken wird, wird sich demnach erst noch zeigen.
Ralf Donner, ein Abteilungsleiter beim LSB Mecklenburg-Vorpommern, weiß um „die Stresssituation der Vereine, ob kleine oder große. Bei den mitgliederstarken kommt hinzu, dass sie hauptamtlichen Personalbestand zu unterhalten haben“. Derzeit läuft beim LSB die alljährliche Bestandserhebung. Die Vereine schicken ihre 2020er-Daten nach Schwerin. Ralf Donner: „Anfang Februar werden wir belastbare Zahlen haben. Es steht zu befürchten, dass es in puncto Mitglieder erstmals nicht bergauf geht. Wir haben aber die Hoffnung, die Einbußen fallen nicht allzu dramatisch aus.“
Bei dem 1990 gegründeten Landessportbund sind acht Kreis- und Stadtsportbünde sowie 46 Landesfachverbände zusammengeschlossen. Im vorvergangenen Jahr zählten 1906 Vereine mit insgesamt 250 563 Mitgliedern dazu – 15,54 Prozent der Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern.
Trotz schrumpfender Einwohnerwerte ging es über die Jahrzehnte stetig nach oben. Diesmal ist kein weiterer Anstieg zu erwarten. LSB-Mann Donner: „Auch 2020 hatten wir Aufnahmen von neuen Vereinen, es gibt also durchaus die Erwartung, dass man bald loslegen kann. Was uns vorsichtig optimistisch macht.“
Markus Lehmann, Vorstandsvorsitzender der circa 300 Mitglieder beim Turn- und Sportverein Pommern Torgelow, musste in Sachen Mitglieder-Zahl keinen negativen Trend konstatieren. „Wir sind über die Zeit mit dem Coronavirus tatsächlich relativ konstant geblieben“, sagt Lehmann. Lediglich drei oder vier Kündigungen seien zuletzt in der Geschäftsstelle verzeichnet worden.
Bei den Fußballern vom FSV Einheit Ueckermünde gibt es gleichfalls stabile Zahlen. Exakt 216 Mitglieder, darunter 146 Nachwuchskicker, sollen 2020 ihre Beiträge bezahlt haben. „Keine Abgänge im Corona-Jahr“, erklärt Geschäftsführer Ronny Stieg zufrieden.
Bei den Handballern vom Pasewalker HV deckt sich der Mitgliederstand zum 1. Januar 2021 ebenfalls grob mit den Zahlen, die zu Beginn des Vorjahres erhoben wurden. „Wir erlebten Kündigungen aus verschiedenen Gründen – wegen einer Studienaufnahme oder eines Umzugs der Eltern“, teilt Friedhelm Wilke als Vereinsvorsitzender mit. „Wegen Corona hat sich aber niemand abgemeldet.“ Der Verein zählt aktuell 114 Mitglieder, wovon rund zwei Drittel Kinder und Jugendliche sind.
Wie auch die Kollegen vom Landessportbund, sind die Mitarbeiter beim Kreissportbund (KSB) Vorpommern-Greifswald aktuell voll und ganz mit den Bestandsmeldungen ihrer Sportvereine beschäftigt. Nachdem etwa zwei Drittel aller Zahlen eingegangen sind, stellt KSB-Geschäftsführer Thomas Plank einen „ganz leichten Trend nach unten“ fest. Im bundesweiten Vergleich, wo die Vereine zum Teil erhebliche Rückgange in puncto Mitglieder-Zahlen verzeichnen mussten, würde sich der Rückgang hier bei uns aber in Grenzen halten.
In den vergangenen fünf Jahren erlebte der KSB einen jährlichen Zuwachs um ungefähr 1000 Sportler und steht aktuell bei rund 42 000 Mitgliedern. Besonders in den Wintermonaten würden sich in der Regel sehr viele Leute – darunter vor allem Kinder und Jugendliche – dazu entscheiden, sich bei einem Sportverein anzumelden. „Diesmal sind Neuanmeldungen größtenteils ausgeblieben, weil sich die Sportler aufgrund des Sportverbotes zuletzt kaum ausprobieren konnten“, sagt Thomas Plank, der gemeinsam mit den Kollegen vom LSB immer wieder zu Solidarität mit den Sportvereinen aufgerufen hatte.
Eine schöne Vereinstreue in Krisenzeiten können sie beim Ueckermünder Turnverein von 1861 feststellen, dem aktuell größten Sportverein der Uecker-Randow-Region und einem der traditionsreichsten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zahl der Mitglieder hält sich im Vergleich zum Vorjahr die Waage, wie der Vereinsvorsitzende Rudi Roloff erklärt. „Es muss schon schwer sein, so lange vom geliebten Sport abstinent zu sein – vor allem für die Kinder“, findet er. Rudi Roloff ist daher darum bemüht, den Kontakt zu den Mitgliedern auch in dieser schwierigen Zeit aufrechtzuerhalten. Über das Smartphone, das Telefon oder nach Möglichkeit auch im persönlichen Gespräch versuchen die Übungsleiter des Vereins, für ihre Mitglieder jederzeit ein offenes Ohr zu haben. Aktuell sind das etwa 1100. Dennoch ist die Lage auch beim Turnverein  prekär. Die Sportler konnten im gesamten Jahr 2020 an keinem einzigen Wettkampf teilnehmen. Über Videoschalten versuchen gerade die jüngeren Turner, sich trotzdem weiterhin auszutauschen, gemeinsam zu trainieren. „Es ist wichtig, den sozialen Austausch beizubehalten“, findet Übungsleiterin Silke Migowitsch. „Wir hoffen sehr, dass der Sport bald wieder losgehen kann.“ Zumal in diesem Jahr das 160. Vereinsjubiläum bevorsteht.
Ganz gut durch das Corona-Jahr sind die Reiter vom RSV Polzow gekommen. Mit insgesamt 53 Mitgliedern gilt der Reitsportverein nach wie vor als einer der größten seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Etwa ein Drittel aller Mitglieder sind Jugendliche und Kinder. Im schwierigen Corona-Jahr verlor der Verein kein einziges von ihnen. Im Gegenteil: „Zum Ende des Jahres sind sogar noch einige Jugendliche eingetreten“, berichtet Kassenwartin Gesine Jürgens stolz. Das macht Mut für 2021.

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 09. JANUAR 2021

ALLGEMEIN

Das Sportjahr 2020 war ein denkwürdiges für die Region. Leider anders als gedacht. Corona hatte das Geschehen auch auf den Sportplätzen fest im Griff. In den ersten Monaten durften noch Siege bejubelt werden, ab März wurde es still. In einem vierteiligen sportlichen Jahresrückblick wollen wir auf diese außergewöhnlichen Monate zurückblicken. Los geht es mit ordentlich Budenzauber, einem Protest auf dem Eis und dem Anmarsch eines Virus, das den Amateursport lahmlegen wird.

Uecker-Randow. Das Coronavirus trifft den Amateursport im März mit voller Wucht: Wettkämpfe werden reihenweise abgesagt, die Ligen erst unterbrochen, dann abgebrochen. Trotzdem bot das Sportjahr 2020 eine Menge besonderer Momente. Ein Rückblick.
1. bis 24. Januar: Ein Jubiläum und eine faustdicke Überraschung
Bei der 20. Ausgabe des MELE-Cup rauscht der Torgelower FC Greif gleich zu Jahresbeginn denkbar knapp an der Pokalverteidigung vorbei. Im Finale des Jubiläumsturniers unterliegen die Gastgeber dem BSV Eintracht Mahlsdorf aus Berlin mit 3:4. Gut 250 Zuschauer erleben ein packendes Finale in der Volkssporthalle. Nicht so recht in Tritt kommen unterdessen die Ueckermünder, die nach zwei Finalteilnahmen in Folge diesmal in der Vorrunde scheitern.
Die D-Junioren vom FSV Einheit Ueckermünde marschieren beim HaffHus-Cup indes regelrecht durch. In der Sporthalle am Greifen-Gymnasium dominieren die FSV-Fußballer die übrige Konkurrenz nach Belieben und streichen nach 16 Anläufen ohne Erfolg erstmals den Turniersieg ein. „Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, schüttelt FSV-Trainer Maik Roßfeldt anschließend den Kopf.
25. bis 31. Januar: Waldlauf wird zum Winterlauf
Die Volleyball-Auswahl des Ueckermünder Greifen-Gymnasiums qualifiziert sich Ende Januar für das Landesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“. Das Team landet bei der Regionalmeisterschaft in Malchin auf dem zweiten Rang.
Erstmals unter dem Namen „Torgelower Winterlauf“ wird unterdessen die Uecker-Randow-Laufcupserie eröffnet. Mehr als 110 Läufer folgen der Einladung des 1. LAV Torgelow und nehmen an dem Rennen teil, das wegen der Witterungsbedingungen schon seit ein paar Jahren nicht mehr im Wald stattfindet, sondern als Pendelkurs auf der Panzerstraße. Der „Torgelower Waldlauf“ ist Geschichte.
Bei der Norddeutschen Einzelmeisterschaft im griechisch-römischen Ringkampfstil holt der gastgebende SAV Torgelow mit elfmal Edelmetall die meisten Medaillen. Insgesamt nehmen 26 Vereine aus ganz Deutschland an der Meisterschaft teil – sogar Athleten aus Weißrussland lassen sich in der Volkssporthalle blicken.
Verärgerte Löwen verlassen das Eis
Die junge Eggesinerin Sarah Kundschaft krönt sich zunächst bei den Landesmeisterschaften in Neubrandenburg zur Meisterin im Kugelstoßen, ehe sie auch bei den Norddeutschen Meisterschaften erfolgreich ist. Bei Kälte und Nieselregen hält sie im Sportforum Hohenschönhausen durch und ergattert mit Speer und Diskus jeweils die Silbermedaille. Sie ist damit die erfolgreichste Athletin der SVG Eggesin bei den Norddeutschen Meisterschaften.
Weil sie mit den Leistungen des Schiris nicht einverstanden sind, verlassen die Puckjäger der Ueckermünder Lions im Pflichtspiel gegen die ESG Landin/Flemsdorf vorzeitig das Eis. Die Partie wird beim Stand von 3:4 abgebrochen und im Nachhinein mit 0:8 aus Sicht der Lions gewertet. Außerdem wird die Mannschaft vom Haff mit einem Punkteabzug bestraft.
Allein das Erreichen der Finalrunde A ist für die jungen Volleyballerinnen aus Ferdinandshof ein Riesenerfolg. Schließlich tritt die U16 in dieser Saison zum ersten Mal auf dem Großfeld an. Dass in Neubrandenburg sogar der vierte Platz herausspringt, überrascht selbst Martina Krüger als Verantwortliche: „Keiner hätte erwartet, dass sich die Mannschaft unter der fünf besten Teams im Land wiederfindet!“
1. bis 29. Februar: Ein Trainer wird zum Koch, die Volleyballer zum Meister
Thorsten Bergin, Trainer der Fußballer vom FSV Einheit Ueckermünde, lässt sich für das Testspiel gegen Pogon Szczecin II etwas Besonderes einfallen: „Ich habe für die Jungs gekocht“, kündigt der kulinarisch veranlagte Coach vor der Partie an. Nach getaner Arbeit erwartet die Truppe Putengeschnetzeltes mit Nudeln sowie Wurstgulasch. Die 0:5-Pleite schlägt zwar ordentlich auf den Magen, dennoch lässt sich die Truppe den Schmaus nicht verderben.
Am vorletzten Spieltag sichern sich die Volleyballer vom SV Einheit Ueckermünde vorzeitig die Meisterschaft in der Landesklasse. Nach einer enttäuschenden Vorsaison mit dem Abstieg aus der Landesliga ist nach nur einer Spielzeit der Wiederaufstieg möglich. Bislang war unklar, ob der SV Einheit sein Aufstiegsrecht überhaupt wahrnehmen würde. Nach dem Titelgewinn steht die Entscheidung fest: „Wir wollen aufsteigen“, gibt Kapitän Roland Florin zu verstehen.
Nach bis dahin starken Leistungen müssen die Torgelower Tennis-Teams auf der Zielgeraden der Saison ihre ersten Niederlagen hinnehmen und sich somit vorzeitig von ihren Titelträumen verabschieden. Die Oberliga-Männer des TC Blau-Weiß unterliegen dem Spitzenreiter, die Herren50-Mannschaft verliert ihr Topspiel gegen den Tabellenzweiten ebenfalls. Für die Oldies reicht es am Ende für den dritten Platz, die Männer werden immerhin Zweite.
Ueckermünde wird zur Basketball-Bastion
Als einziger Vertreter aus der Uecker-Randow-Region qualifiziert sich der BSV Forst Torgelow für den Hallencup, der als inoffizielle Hallenkreismeisterschaft gilt. Im Anklamer Volkshaus belegen die Kicker unter zehn Teilnehmern einen ordentlichen siebten Rang. 
Nach einer Niederlage gegen den amtierenden Meister aus Neubrandenburg beenden die Basketballer aus Ueckermünde derweil ihre Landesliga-Saison als Schlusslicht. Doch die „BallRox“ sind zufrieden. Für sie war es die erste Saison im Pflichtspielbetrieb. Dass der Basketballsport in der Uecker-Randow-Region boomt, zeigt sich besonders im letzten Saisonspiel. Mehr als 100 Zuschauer schauen sich das Einheit-Spiel in der Halle des Greifen-Gymnasiums an – so viele wie nie zuvor.
Die jungen Schachspieler Jakob Herrmann und Amy Breß holen bei den Landeseinzelmeisterschaft der Schachjugend in Malchow jeweils Gold für den SAV Torgelow und qualifizieren sich damit für die Deutsche Meisterschaft zu Pfingsten. Noch ahnt niemand, dass das Turnier nicht wie geplant stattfinden wird.
1. bis 11. März: Winterpause vorbei
Mit einer Überraschung beginnt der Spielbetrieb in der Kreisoberliga: Penkuns Reserve gewinnt ihr Nachholspiel als Schlusslicht gegen den Tabellenvierten aus Gützkow verdient mit 4:1. Während die Penkuner als erste Mannschaft aus der Region aus der Winterpause zurückkehren, müssen sich die übrigen Kreis-Teams noch eine Woche gedulden.
Die Fußballteams freuen sich nach der langen Winterpause wieder auf den Ligabetrieb – ohne zu wissen, dass die Saison bereits zwei Wochen später unterbrochen und dann abgebrochen wird.
Ganze Arbeit leistet am ersten März-Wochenende der VfB Pommern Löcknitz: Fünf Turniere für mehr als 300 Nachwuchskicker stellt der Verein in der Randow-Halle auf die Beine. Beim Turnier der C-Junioren sorgt die zweite Mannschaft der Gastgeber für eine sportliche Überraschung und gewinnt das Ding.
Die Handball-Frauen vom HSV Greif Torgelow klettern derweil in der Bezirksliga-Tabelle weiter nach oben. Nach einem Sieg über die Konsumentinnen vom HC Vorpommern-Greifswald ist die Mannschaft von Maria Bünder plötzlich Zweite. Die Torgelower Männer sind unterdessen noch gänzlich ohne Sieg im Kalenderjahr.
Das letzte Spiel, nur weiß es noch keiner
Nicht den Hauch einer Chance hat der FC Einheit Strasburg in seiner Landesligapartie beim FSV Malchin und kommt beim Spitzenteam mit 0:12 unter die Räder. „Es ist eine schwierige Zeit für uns“, resümiert Strasburgs Tom Wasserstrahl. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen kann: Für den FCE wird es die vorerst letzte Partie auf Landesebene gewesen sein. Eine Woche später wird die Saison unterbrochen, dann abgebrochen. Strasburg zieht sich daraufhin aus der Landesliga zurück und absolviert sein nächstes Pflichtspiel erst ein halbes Jahr später.
Bei der Landesmeisterschaft im Geräteturnen präsentiert sich der Ueckermünder Turnverein als erfolgreicher Gastgeber. Erland Scholz holt im Mehrkampf Gold, auch Jürgen Gärtner und Kati Roloff siegen in ihren Altersklassen. Der Wettkampf gehört zu den letzten Sportveranstaltungen vor der monatelangen Corona-Unterbrechung.
12. März: Corona zeigt erste Auswirkungen
Funktionäre hiesiger Vereine äußern im Nordkurier erste Zweifel, ob der Spielbetrieb in den Fußball-Ligen überhaupt fortgeführt werden kann. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das normal zu Ende geht“, glaubt Ronny Stieg vom FSV Einheit Ueckermünde. Während sich der Landesfußballverband zunächst darauf beschränkt, das Händeschütteln zu untersagen, bangt man in Penkun um seine polnischen Spieler. Der Amateurfußball ist im Nachbarland bereits zum Erliegen gekommen. Noch besteht allerdings kein Einreiseverbot.
13. März: Erste Veranstaltung wegen Corona abgesagt
Mit Blick auf die undurchsichtige Lage entscheidet sich der Kreissportbund dafür, seine Kinder- und Jugendsportspiele in Ueckermünde lieber abzusagen. „Aufgrund der aktuellen Umstände wird das Turnier auf die zweite Jahreshälfte verlegt“, heißt es. Es ist die erste Sportveranstaltung in der Region, die dem Coronavirus zum Opfer fällt.
14. März: Virus sorgt für Unterbrechung
Nun geht es schnell: Weil sich das Coronavirus weiter ausbreitet, stellen erste Mannschaften der Region ihr Training ein. Nachdem die Penkuner Landesliga-Kicker bereits ihre ersten beiden Heimspiele des Jahres wegen der Witterung absagen mussten, hoffen sie noch auf die Saisonpremiere im dritten Anlauf. „Irgendwann müssen wir ja mal anfangen zu spielen“, meint Trainer Mario Hopp noch optimistisch. Doch der Kreisfußballverband unterbricht den Spielbetrieb kurz darauf – zunächst werden zwei Spieltage abgesagt.
19. März: Sport fällt komplett aus
Fünf Tage später sagt der Kreissportbund alle Veranstaltungen der nächsten Wochen ab. Im Handball und im Fußball soll der Betrieb ebenso ruhen wie in sämtlichen Tischtennis-Ligen. Eine drastische Maßnahme zieht der Volleyballverband, der als erster bekannt gibt, den Spielbetrieb einzustellen und auch nicht mehr wieder aufzunehmen. Der letzte Spieltag für die Verbandsliga-Frauen vom SV Einheit Ueckermünde, die zu diesem Zeitpunkt auf Platz zwei liegen, entfällt damit. Verantwortliche der Uckermark-Eishockey-Liga entscheiden sich ebenfalls dafür, den Spielbetrieb einzustellen und nicht nachzuholen.
Der Sport in der Uecker-Randow-Region ist Ende März komplett zum Erliegen gekommen – „Still ruht der See“, beschreibt der Vereinsvorsitzende des Pasewalker Handballvereins, Friedhelm Wilke, die Lage zu jenem Zeitpunkt. Doch Not macht erfinderisch. Die Sportler der Region werden kreativ, um sich weiterhin fit und vor allem bei Laune zu halten. Unterdessen versuchen die Sportverbände, Spiele und Wettkämpfe mittels Rechenschieber auszuwerten.
Was in den Monaten April bis Juni los war, lesen Sie nächsten Sonnabend im Nordkurier im zweiten Teil des sportlichen Jahresrückblicks.

 
 
 
 

UECKERMÜNDER STADTREPORTER – AUSGABE 12/2021 – FREITAG, 18. DEZEMBER 2020

LEICHTATHLETIK

Ueckermünde. (FGM) Vom 30.10. bis zum 30.11.2020 fand der zweite virtuelle Wettbewerb das Herbstsportfestival, welches durch die Sportvereine RAZ Szczecin in Koopera-tion mit dem SV Einheit Ueckermünde durchgeführt wurde, statt. Es gab vier verschiedene Möglichkeiten an dem Wettbewerb teilzunehmen. Man konnte Laufen, Walken, Rad fahren oder Inlineskaten und das auf unterschiedlich langen Strecken. 15 Sportlerinnen und Sportler vom SV Einheit Ueckermünde nahmen an diesem Wettbewerb teil und erbrachten gute Leistungen. Gelaufen wurde in und um das Waldstadion. Es wurden mehrere Zeitfenster angeboten, in denen die Sportler die verschiedenen Distanzen absolvieren konnten. Die Zei-ten wurde mittels elektronischer Zeitmes-sung genommen und weitergeleitet. So war es sogar möglich, sich ohne persön-lichen Kontakt mit anderen Sportlern zu messen, getreu nach dem Motto „Wir lau-fen alleine aber trotzdem“.

 

 

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 11. DEZEMBER 2020

BASKETBALL

Der Basketball-Verband MV um den Ueckermünder Präsidenten Daniel Havlitschek hat seinen Re-Start-Plan vorgestellt. Gespielt werden soll demnach frühestens Ende Februar. Damit wählt der Verband einen anderen Weg als die Kollegen im Handball und Volleyball, wo es schon im Januar wieder losgehen könnte.

Vorpommern/Seenplatte. Einen Start der Landesmeisterschaft erst gar nicht vor Ende Februar 2021 ins Auge zu fassen, das findet Markus Schrader, Spieler und Basketball-Macher vom Ost-Oberligisten SV Turbine Neubrandenburg, „absolut nachvollziehbar. Das ist eine gute Entscheidung von unserem Landesverband“. Besser, als mit den Terminen häppchenweise voranzugehen und dann immer wieder absagen zu müssen.
Der Basketballverband Mecklenburg-Vorpommern geht in puncto Terminierung des Re-Starts einen anderen Weg als zum Beispiel die Verbände im Handball und Volleyball. Die wollen den Spielbetrieb nach Möglichkeit bereits im Januar wieder aufnehmen, während die Unterbrechung des Spielbetriebs in den Basketball-Ligen des Landes nun bis zum 26. Februar verlängert worden ist. Die Oberligisten SV Einheit Ueckermünde „BallRox“ und SV Turbine Neubrandenburg würden somit frühestens am 27. Februar in die Saison starten.
„Wir haben uns bereits Ende November für diesen Weg entschieden“, teilt Basketball-Verbandspräsident Daniel Havlitschek mit, der auch die „BallRox“-Truppe vom SV Einheit Ueckermünde in der Oberliga trainiert. „Es war auf der einen Seite absehbar, dass ein Neustart im Dezember unrealistisch ist. Außerdem gehen wir nicht davon aus, dass nach den Lockerungen um die Festtage herum mit einem Abflauen der aktuellen Welle zu rechnen ist.“ Selbst wenn es Ende Januar rein rechtlich losgehen könnte – es nahen die Winterferien. Havlitschek weiter: „Zudem kommen unsere Sportler dann aus einer Phase von annähernd drei Monaten ohne Team-Training. Im Sinne der Chancengleichheit und auch, um Verletzungen vorzubeugen, wollen wir den Vereinen eine gewisse Zeit zur Vorbereitung geben.“
Nach der Hinrunde direkt in die Play-Offs
Die Ueckermünder sind in dieser Spielzeit noch ohne Einsatz. Ursprünglicher Start-Termin für die „BallRox“ – festgelegt vor dem neuerlichen Corona-Lockdown – war der 18. Oktober. Das Auftaktspiel im Pokal musste allerdings ausfallen, weil der Gegner aus Rostock Virus-bedingt keine Mannschaft stellen konnte. Eine Woche später musste auch der Liga-Start in Rostock abgeblasen werden, weil es einen Corona-Fall im erweiterten Vereinsumfeld der Ueckermünder gab.  Nach derzeitigem Kenntnisstand wird der Saisonauftakt also erst Ende Februar erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt hätte die Oberliga-Saison der Basketballer – nach regulärem Spielplan – eigentlich bereits beendet sein sollen. Havlitschek sagt: „Normalerweise schließt dann in fast allen Ligen die Play-Off-Phase an, also das Ausspielen der Landesmeister im K.-o.-System, was üblicherweise bis Ende Mai andauert.“ Um dem drohenden Terminstress vorzubeugen, greift der Basketball-Verband um seinen Präsidenten auf einen „Plan B“ zurück. Dieser sieht eine Austragung aller noch offenen Spiele der Hinrunde ab Ende Februar vor. Im Anschluss soll direkt in die Play-Offs gestartet werden, damit würde die Rückrunde entfallen. Weil in der Ost-Staffel die Mannschaft der SG Greifswald II inzwischen zurückgezogen wurde, gibt es vor den Play-Offs nur drei Punkte-Partien. Insgesamt ein dünnes Programm. „Natürlich haben wir auch einen Plan „C“ und im Notfall auch noch einen Plan „D“ parat“, sagt Havlitschek, „welchen wir allerdings nur sehr ungern wählen würden.“
Und wie kann man sich als Basketballer aktuell – in der Zwangspause – fit halten? „Individuell. Jeder für sich.“ Der Neubrandenburger Markus Schrader zum Beispiel joggt und fährt Rad. „Bei Wind und Wetter. Und zu Hause mache ich meine Sit-Ups.“ Manchmal trifft er sich auch mit einem Basketball-Kollegen an einem Korb. Denn: „Eins gegen eins zu spielen, das ist erlaubt.“

 

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 11. DEZEMBER 2020

VOLLEYBALL

Im Januar könnte wieder Volleyball gespielt werden. Daran glauben sie beim SV Einheit Ueckermünde nicht so richtig. Ein Kaltstart sei nach Monaten ohne Training fatal.

Ueckermünde. Eines ist längst klar: Die Volleyballer des SV Einheit Ueckermünde werden in diesem Kalenderjahr keine Spiele mehr absolvieren. Das gilt für die Frauen in der Verbandsliga ebenso wie für die Männer in der Landesliga-Ost und die U12-Mädels, die in diesem Jahr zum ersten Mal an Wettkämpfen teilnehmen sollten. Offen ist hingegen die Situation im Januar. „Was dann ist, weiß heute noch keiner“, sagt Roland Florin, Kapitän der Herren-Mannschaft.
Was die Terminierung betrifft, will sich der Volleyballverband Mecklenburg-Vorpommern eng an die Vorgaben der Politik halten, wie Geschäftsführer Burkhard Wiebe auf Anfrage mitteilte. Diese Vorgaben lassen – zumindest nach aktuellem Stand – einen Re-Start im Januar möglich erscheinen. So teilte etwa der Landesverband im Handballsport seinen Vereinen bereits mit, den Spielbetrieb für die Erwachsenen ab dem 30. Januar wieder aufnehmen zu wollen. Kinder und Jugendliche sollen hier bereits ab dem 9. Januar wieder auf die Platte dürfen. Offenbar behält sich auch der Volleyballverband die Möglichkeit offen, bereits im Januar wieder in die Wettkämpfe einzusteigen. Wiebe: „Wir werden die Situation im Januar neu bewerten und sehen dann, was möglich ist und was nicht.“
Eine Wiederaufnahme der Volleyball-Saison können sie sich beim SV Einheit Ueckermünde noch nicht so richtig vorstellen – ob nun im Januar, im Februar oder im August. „Die Nachrichtenlage im Fernsehen stimmt nicht gerade optimistisch“, sagt Einheit-Kapitän Florin, der seiner Mannschaft vor der Saison eine Top-Platzierung zutraute. „Wir gehen definitiv nicht davon aus, dass die Saison im Januar weitergehen kann.“ Er gibt zu: „Ich habe die Saison ehrlicherweise bereits abgehakt.“
Zumindest einen Kaltstart im Januar hält auch Detlef Rühl, der die Ueckermünder Frauen in der Verbandsliga trainiert, für unwahrscheinlich. „Das wäre fatal, zumal wir inzwischen ein Vierteljahr weder spielen noch trainieren konnten.“
Die Ueckermünder Volleyballer halten sich derzeit individuell fit. Joggen, Radfahren und Fitnesstraining sind angesagt. „Bei den Erwachsenen gehen die Grundvoraussetzungen natürlich auch während einer längeren Pause nicht verloren“, weiß Coach Rühl. „Hier leidet einzig der Fitnesszustand.“ Anders sehe es im Nachwuchsbereich aus. „Wir haben bereits im ersten Lockdown gemerkt, dass die Kinder nach langer Zeit ohne Training wieder bei Null anfangen müssen“, so Detlef Rühl, der neben Volleyball-Abteilungsleiter Gerhard Bastke und Antje Pecker zum Trainer-Trio der U12-Mädels gehört. „Das ist wie in der Schule, wenn du gerade das Abc gelernt hast und danach ein Vierteljahr lang überhaupt keine Buchstaben mehr lernst.“

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MONTAG, 07. DEZEMBER 2020

LEICHTATHLETIK

Ueckermünde. Da scheint wohl bei der Organisation etwas schief gelaufen zu sein und Frank Greiner Mai, Trainer und Abteilungsleiter vom SV Einheit Ueckermünde, hat etwas Wichtiges vergessen. „Eigentlich wäre am 5. Dezember unser Weihnachtslauf gewesen“, sagt er und versichert, allen Vereinen aufgrund der Einschränkungen in der Corona-Pandemie abgesagt zu haben. „Ja, nur Einem habe ich wohl vergessen Bescheid zu geben“, scherzt er. „Nämlich dem Weihnachtsmann selbst.“ 
Dieser erschien deshalb pünktlich zum Start in der Ueckermünder Goethestraße und wollte den Lauf durch das Seebad absolvieren. Vorher gab es jedoch für die Kinder, die zur Zeit nicht in der Halle trainieren dürfen und sich deshalb samstags an der frischen Luft sportlich betätigen, jede Menge Süßigkeiten und Weihnachtsnaschereien vom Rauschebart, unter dessen rotem Mantel sich der Liepgartener Marathonläufer Dirk Rüscher versteckte.
„Dezember ohne Weihnachtslauf, das geht gar nicht“, dachte er sich und beschloss, den Lauf im roten Kostüm trotzdem zu absolvieren. Frank Greiner Mai ließ es sich nicht nehmen und begleitete den Weihnachtsmann bei seiner Laufrunde, auf der sie Süßigkeiten an Spaziergänger verteilten und mit ihrem weihnachtlichen Outfit  für ein Adventsstimmung und Schmunzelmomente im Seebad sorgten.

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 10. NOVEMBER 2020

BASKETBALL

Kurz vor Saisonstart wurde der Spielbetrieb in der Basketball-Oberliga ausgesetzt. Verbandspräsident Daniel Havlitschek ist gleichzeitig Spielertrainer in Ueckermünde und erklärt unserem Reporter Dennis Bacher im Interview, wie er die Situation aus den unterschiedlichen Blickwinkeln seiner Tätigkeiten einschätzt.

Ueckermünde. Herr Havlitschek, der erste Spieltag der Basketball-Oberliga ist noch gar nicht ausgetragen worden, da wurde der Spielbetrieb schon wieder unterbrochen. Betrachten Sie die aktuelle Situation im Amateur-Sport mit Sorge?
Mittel- und langfristig durchaus. Es wird sicherlich darauf ankommen, wie lange die Einschränkungen aufrecht erhalten werden und welche Wege die Vereine finden, damit die Mitglieder dennoch in einen sozialen Austausch treten können. Denn darum geht es ja im Amateurbereich: Sport soll hier Ausgleich und Abwechslung bei gleichen Interessen bieten. Der direkte Kontakt ist nun erst mal nicht im üblichen Rahmen erlaubt, also müssen andere Wege gegangen werden. Doch die Situation kann auch positiv wirken, wenn es gelingt, dass Vereine und deren Mitglieder noch enger zusammenrücken. Zumindest im übertragenen Sinne.

Aus Ihrer Sicht als Verbandspräsident: Kann die Spielzeit überhaupt noch regulär zu Ende gespielt werden?
Ich denke, dass es aufgrund des engen Terminkalenders sehr schwer werden wird. Die Ligen könnten verkürzt zu Ende gespielt werden, sobald dies wieder erlaubt und verantwortbar ist. So könnten beispielsweise die Endrunden, die sich normalerweise über mehrere Wochen ziehen, auf ein bis zwei Turniere gekürzt werden.

Sie sind neben ihrer Funktion im Verband auch als Spielertrainer beim SV Einheit Ueckermünde „BallRox“ aktiv. Welche Probleme ergeben sich durch die Unterbrechung im lokalen Basketballsport?
Auch wir haben natürlich das Problem, dass wir aktuell nicht trainieren können. Uns fehlt auch bei den Kindern und Jugendlichen das wöchentliche Training und auch unsere zusätzlichen Aktivitäten aus den Vorjahren, zum Beispiel Besuche von Bundesligaspielen bei ALBA Berlin, können natürlich nicht stattfinden.

Im Frühjahr erlebten Sie bereits eine ähnliche Situation.
Leider hat uns bereits der erste Lockdown sehr hart getroffen. Viele Maßnahmen, die genau in diese Zeit fielen, mussten komplett ausfallen. Dazu zählten unsere Grundschul-Basketballwoche inklusive Lehrerfortbildung, der erstmalige Start mit einem Jugendteam im Ligabetrieb, die Kreis-Jugendsportspiele, ein Beachbasketball-Turnier und auch die Wiederbelebung von „Jugend trainiert für Olympia“-Vorrunden in der Region. Wir hatten, gerade im Nachwuchsbereich, also sehr viel vor. Dies wirft uns erheblich in unserer langfristigen Entwicklung zurück.

Auch die Männermannschaft der „BallRox“ hatte sich in zahlreichen Testspielen und Trainings zielgerichtet auf den Start Ende Oktober vorbereitet. War die Vorbereitung nun gänzlich umsonst?
Definitiv nicht. Die Jungs haben über die Wochen hinweg einen großen Schritt vorwärts gemacht und gezeigt, dass wir nun auch gegen gestandene Ligateams mithalten und diese auch schlagen können. Besonders mental war dies sehr wichtig. Natürlich wirft uns das Trainingsverbot physisch wieder zurück, aber das geht anderen Teams ja genauso.

Stand jetzt soll Anfang Dezember wieder gespielt werden. Macht eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs noch in diesem Jahr aus Ihrer Sicht Sinn?
Ja, wir haben im Verband den 6. Dezember als Datum für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorgesehen. Dabei haben wir uns an den Vorgaben des Landes orientiert. Natürlich ist es unser Wunsch und unsere Hoffnung, dass es dort weitergehen kann. Dennoch bin ich skeptisch, was diesen Termin angeht. Ich sehe persönlich keine Tendenzen, dass sich die Lage, noch dazu im Spätherbst, so weit entspannen wird, dass ein geregelter Spielbetrieb im Amateurbereich möglich sein wird. Vielleicht ist bis dahin eine Lockerung des Trainingsverbotes möglich.

Sie sprechen es an: Im November wird kein Training möglich sein, der Re-Start im Dezember würde dann mehr oder weniger aus dem Kalten heraus erfolgen. Kann das funktionieren?
Sollte der Termin tatsächlich gehalten werden können, so wird es für kein Team beziehungsweise für keine Sportart einfach. Besonders im Jugendbereich kann dies zu Nachteilen führen, da die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern unterschiedliche Anordnungen zum Training von Kindern und Jugendlichen gegeben haben. Natürlich ist dies nicht optimal, doch der sportliche Erfolg darf in einer solchen Situation nicht die oberste Prämisse sein, und alle Amateur-Sportler sollten dankbar sein für jedes bisschen Training und Wettkampf, welches wir während einer Pandemie durchführen können.

Wie halten sich Ihre Spieler den spielfreien Monat über trotzdem fit?
Individuell, mit Laufeinheiten und Ähnlichem. Wir werden sicher auch die sozialen Medien nutzen, um gerade die jüngeren Mitglieder zu motivieren. Sobald wieder Training in der Gruppe möglich ist, können wir auch auf ein Training mit Abstandsgebot umschalten, wie wir es bereits im Frühling gemacht haben, wo wir an verschiedenen Stationen mit festen Gruppen gearbeitet haben.
Den „BallRox“ steht das zweite Jahr im offiziellen Spielbetrieb bevor. In der vergangenen Saison sprang noch kein Sieg heraus, jetzt muss erst einmal weiter auf den ersten Erfolg gewartet werden.

Wie halten Sie als Trainer die Jungs in dieser schwierigen Situation bei Laune?
Es ist natürlich schwer, die Jungs ohne Training zu erreichen. Dies passiert natürlich über die verschiedenen Kommunikationsmedien, was leider nicht den regulären Kontakt im Training ersetzt. Die Jungs sind aber Teil einer tollen Truppe, die untereinander sehr gut vernetzt ist. Da brauchen sie mich nicht, um sich bei Laune zu halten.

Was erhoffen Sie sich als Spieler und Trainer von dieser Saison? 
Ich bin natürlich genauso enttäuscht wie alle anderen auch. Die Saisonvorbereitung verlief sowohl als Team als auch für mich individuell deutlich besser als noch im letzten Jahr, und wir hatten gehofft, direkt mit einem Sieg in die Saison starten zu können. Nun gilt es natürlich, unsere gute Form bestmöglich zu konservieren und bereit zu sein, wenn es wieder losgehen kann.

Und als Verbandspräsident?
Als Verbandspräsident stehen die Ergebnisse des sportlichen Wettkampfs für mich in dieser Spielzeit absolut nicht an erster Stelle. Ich hoffe, dass wir alle, die gesamte Sport- und Basketballfamilie des Landes, bestmöglich durch diese Pandemie kommen und wir so viel Sport erleben dürfen wie möglich. Besonders im Frühjahr erhoffe ich mir einen Schritt hin zur „gewohnten“ Normalität und damit verbunden möglichst viele Wettkämpfe für alle Teams, besonders natürlich die Kinder. So wird es hoffentlich möglich sein, die Spielzeit mit einem „guten Gefühl“ zu beenden und motiviert in die neue Saison zu gehen. Die Saison 2020/2021 wird nicht normal sein. Es geht darum, hindurch zu kommen und mit möglichst wenig Schaden in die Saison 2021/2022 zu gehen. Dies muss unser größtes Ziel sein.

 
 

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 24. OKTOBER 2020

BASKETBALL

Im ersten Saisonspiel muss der SV Einheit auf wichtige Spieler verzichten.

Ueckermünde. Mit einer Woche Verspätung starten die Basketballer des SV Einheit Ueckermünde „BallRox“ in die neue Saison. Nach dem coronabedingten Ausfall des Pokalspiels in der Vorwoche beginnen die Ueckermünder ihre Pflichtspielsaison mit einem Duell in der Liga. Der SV Einheit muss am Sonntag um 12.30 Uhr auswärts beim EBC Rostock VI antreten.
Nach einer Ligareform im Basketballverband M-V sind die Korbjäger vom Haff in dieser Saison in der Oberliga-Staffel Ost im Einsatz. Ursprünglich sollte die Staffel aus fünf Mannschaften bestehen, doch das Feld hat sich gelichtet, da sich die zweite Mannschaft der SG Greifswald coronabedingt aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat.
„Die Saisonvorbereitung verlief den Umständen entsprechend gut. Wir konnten intensiv trainieren und einige Eindrücke in den Testspielen sammeln“, sagt Einheit-Spielertrainer Daniel Havlitschek. Im Duell mit den Rostockern fehlen bei den „BallRox“ mit Robert Kunze, Lasse Holthoff, Daniel Walleck und Kenan Piepenhagen gleich vier Spieler. Besonders das Fehlen des Leistungsträgers Robert Kunze, der sich im letzten Vorbereitungsturnier eine Knieverletzung zuzog, wiegt schwer. „Natürlich trübt die Verletzung das Gesamtbild der Vorbereitung, auch wenn die Verletzung doch nicht so schwer ausfiel wie zunächst befürchtet“, sagt Havlitschek.
Der Gegner aus Rostock hat im vergangenen Jahr die Meisterschaft in der Landesliga gewonnen. Wie im Vorjahr besteht die Mannschaft aus jungen Spielern der erfolgreichen Jugend des Vereins. Viele Spieler wechselten jedoch in die dritte Mannschaft und teilweise sogar in die Reserve des Zweitligisten Rostock Seawolves. „Daher sind die Karten neu gemischt, und wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir besser mithalten können als noch im Vorjahr“, sagt Havlitschek. Denn in der vergangenen Saison – in der ersten Spielzeit des SV Einheit Ueckermünde überhaupt – gelang den „BallRox“ kein einziger Sieg.

 
 
 
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