Montag, 04 März 2024 22:05

Streit um Basketballplatz: „Wir haben nicht vor, eine Mauer zu bauen“

Der Basketballplatz auf dem Schulgelände befindet sich neben der Turnhalle und Wohnhäusern der August-Bartelt-Straße. Foto: Eckhard Kruse Der Basketballplatz auf dem Schulgelände befindet sich neben der Turnhalle und Wohnhäusern der August-Bartelt-Straße. Foto: Eckhard Kruse

NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MONTAG, 04. MÄRZ 2024

BASKETBALL

Seit Monaten wird über die Nutzung der Sportfläche an der Regionalen Schule Ueckermünde diskutiert. Grund ist die Beschwerde eines Anwohners. Nun liegen Lärmgutachten und Nutzerordnung vor.

Ueckermünde. Schon mehr als ein Jahr lang verhandeln die Stadt Ueckermünde, der Landkreis und ein Anwohner miteinander, wie es auf dem Basketballplatz der Regionalen Schule weitergehen kann. Denn ein Anlieger der August-Bartelt-Straße hatte sich über die Lautstärke in den späten Abendstunden beklagt. Kein Wunder: Der Platz sei zu einem regelrechten Jugendtreff mit Boxenlärm und Autos geworden, so hatte er berichtet. In der Folge wurde der Jedermann-Sport am Nachmittag, am Abend und am Wochenende untersagt. Nur Schul- und Vereinssport waren erlaubt. Der Anwohner hatte auch Unstimmigkeiten in der Bauplanung benannt. Das räumte Bauamtsleiter Sven Behnke in der Sitzung des Sozialausschusses auch ein. Die Stadt müsse an dieser Stelle nacharbeiten. Im Jahr 2002 hatte es nach seinen Worten die Baugenehmigung für die Sportanlagen gegeben. Damals war neben der Turnhalle eine Weitsprung- und Hochsprunganlage gebaut worden.

Der Basketballsport habe auf dem Kunstrasen stattfinden sollen. Weil dieser Belag dafür aber nicht so geeignet sei, sei der Basketballplatz im Jahr 2019 auf Initiative des SV Einheit Ueckermünde neben die Turnhalle auf den Tartanbelag verlegt worden. Dafür hatte es Fördermittel aus dem Vorpommern-Fonds gegeben. Damit war der Platz aber auch dichter an die Wohnbebauung in der August-Bartelt-Straße herangerückt und später zum Nachttreffpunkt für Jugendliche geworden.

„Was keiner bemerkt hat, ist, dass die Bauplanung nicht mehr passt“, sagte Sven Behnke. Denn der Platz werde jetzt nicht mehr nur für den Schulsport, sondern auch für den Vereinssport genutzt. Seitdem gebe es laut Anwohner das Problem. Denn der Nachbar sei der Ansicht, dass das Areal nicht mehr so genutzt werde, wie es vorgesehen sei. Die Stadt wolle dort aber auch den Freizeitsport ermöglichen. Das solle zu vorgeschriebenen Zeiten stattfinden. Die Nutzungsordnung dafür ist schon ausgearbeitet, wusste Stadtvertreter Carsten Seeger (SPD).

Über das genaue Ergebnis des Schallschutzgutachtens, die Lautstärke und die Verhandlungen mit Landkreis und Anlieger äußerte sich Sven Behnke nicht. Er verwies auf das laufende Verfahren. „Wir haben anhand des Gutachtens nicht vor, eine Mauer zu bauen“, betonte er. Dennoch wäre es denkbar, dass mit der abschließenden Genehmigung des Landkreises Vorpommern-Greifswald in dem Verfahren dennoch eine Schallschutzwand gebaut werden muss.

Im Schallschutzgutachten im Auftrag der Stadt sei nur die Lautstärke eines Basketballplatzes beachtet worden, so Behnke. Die Lautstärke einer nicht zugelassenen Nutzung in den Abendstunden habe man indes nicht gemessen.

Weitere Auskünfte gab es vom Bauamtsleiter nicht zu dem Verfahren. Denn der Anwohner habe sich auch einen Anwalt genommen. Sven Behnke schätzte nur ein, dass das Verfahren sich noch über ein paar Monate hinziehen wird.

Daniel Havlitschek, Leiter der Sektion Basketball „Ballrox“ des SV Einheit Ueckermünde, findet es richtig, dass eine Nutzerordnung mit festen Zeiten ausgearbeitet wurde. So habe es der Verein in der Vergangenheit vorgeschlagen, um nächtliche Besucher von der Nutzung auszuschließen. Laute Musik und das Befahren mit Autos sollen danach auch untersagt sein. Veröffentlicht ist die Nutzungsordnung aber noch nicht.

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