NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 14. SEPTEMBER 2010
AIKIDO
Ueckermünde/Berlin. Im Berliner Stadtteil Steglitz ist am Wochenende ein Tendoryu-Aikido-Lehrgang mit dem belgischen Aikido-Lehrer Jos Vanroy (5. Dan) ausgetragen worden. Neben Aikidoka aus dem ganzen Bundesgebiet nahmen auch Sportler aus Ueckermünde an der Veranstaltung teil. „Mit seiner sympathischen Art hat der Meister sein über Jahrzehnte erlangtes Wissen vermittelt“, erzählte René Schenkel, Abteilungsleiter Aikido beim SV Einheit Ueckermünde. Neben waffenlosen Grundlagen habe Jos Vanroy den Teilnehmern auch Schwerttechniken als eine der Säulen des Aikido nahegebracht. Die Haffstädter nutzten den Lehrgang auch, um bestehende Kontakte zu vertiefen und neue aufzubauen. „Sehr erfreulich verlief ein persönliches Gespräch zwischen dem Aikido-Meister und unseren Sportlern“, sagte Schenkel. Jos Vanroy erklärte sich bereit, im nächsten Jahr neben Hamburg, Berlin und München auch einen Lehrgang in Ueckermünde zu geben.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DONNERSTAG, 26. JANUAR 2012
LINE DANCE
Tanzinteressierte Frauen des SV Einheit Ueckermünde treffen sich regelmäßig seit zwei Jahren. Tanzen ist ihre Leidenschaft. Nur die Herren der Schöpfung sind in ihren Reihen noch rar.
Eggesin/Ueckermünde. Bewegung kann Freude bringen und Spaß machen. Auch der Gemeinschaftssinn kann zum Wohlbefinden beitragen. Das war das Motto von 14 Frauen vor zwei Jahren.Umihren tänzerischen Ambitionen nachgehen zu können, bildeten sie die Gruppe Haff- Line- Dancer und schlossen sich dem SV Einheit Ueckermünde an. „Bei uns kann jeder nach seiner Fasson agieren“, klärt Cheforganisatorin Corinna Baumann-Raßmus auf. Die Tänze werden über das Internet ausfindig gemacht oder auch von Workshops mitgebracht. Sie werden dann in der Gruppe vorgestellt. „Alle entscheiden mit, welche Tänze wir nehmen“, erläutert Corinna Baumann-Raßmus die Vorgehensweise. Da mittlerweile 24 Mitglieder zur Gruppe gehören, ist das manchmal nicht so einfach. Dennoch, eine Einigung wird immer erzielt. Auftritte stehen nicht im Vordergrund. Trotzdem waren die Haff-Line-Dancer schon einige Male in der Öffentlichkeit zu sehen, so auf dem Wasserwanderrastplatz in Eggesin und auf dem Grenzfest. Auch auf Familienfeiern sind sie schon aufgetreten. Wichtiger ist den Tänzerinnen aber, dass sie in der Gemeinschaft Sport treiben und soziale Kontakte pflegen. Darum fahren sie auch gemeinsam weg oder besuchen andere Klubs. Trainiert wird zwei mal in der Woche in Eggesin in der Zeit von 18.30 bis 20.30 Uhr. Am Montag kommen alle zusammen. Am Donnerstag trainieren die Anfänger und die, die etwas wiederholen wollen. Zur Freude der Tänzerinnen hat die Firma Instrutec GmbH, Am Binning 8, die Räumlichkeiten großzügig zur Verfügung gestellt. Diese befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft bei der Bike Manufaktur und es gibt dort auch noch weitere Räumlichkeiten. „Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die ein Herz für den Sport und den Tanz haben“, zeigt sich Corinna Baumann-Raßmus zufrieden. Übrigens können auch Männer mittanzen. „In anderen Klubs ist das üblich“, weiß Corinna Baumann- Raßmus. Bei den Haff-Line- Dancern gibt es bereits einen männlichen Vertreter. Darum sollten sich Männer entschließen, die Gemeinschaft zu bereichern. Die Tänzerinnen möchten sich besonders bei Corinna Baumann-Raßmus und Fredi Baumann bedanken, die durch ihr Engagement das Tanzen ermöglichen.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 19. AUGUST 2008
REITEN
Neuensund/Liepgarten. „Erzählen sie doch mal, wie es früher auf dem Turnier war …“ Carmen Kaps vom SV Einheit Ueckermünde muss dann immer tief in Erinnerungen graben. Reiterromantik aus früheren Zeiten steht bei den Kindern immer hoch im Kurs. Aber dies einmal selbst erleben, das wäre natürlich noch viel schöner. Vielleicht stand dieser Gedanke dann auch Pate, als sich die beiden Voltigierlehrerinnen Carmen Kaps und Dagmar Sagert entschlossen, ein gemeinsames Trainingslager der Voltigierkinder vom SV Brohmer Berge und der vom heimischen Verein in Liepgarten durchzuführen. War der Gedanke einmal geboren, ging alles schnell. Es wurde geplant, Absprachen getroffen und viel eingekauft. Dann hieß es anreisen, Zelt aufbauen, Besichtigung des Reitplatzes und Training. Neben dem Training gab es viele andere schöne Sachen, die gemeinsam erlebt wurden. Kinobesuch, Grillen, eine Nachtwanderung und das Schlafen im Heu. Dicht an dicht gedrängt, wurde es auch nicht kalt. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder neben dem sportlichen Engagement engen Kontakt zu den Pferden schließen, Vertrauen aufbauen und auch lernen, Aufgaben und Verantwortung gegenüber den Tieren zu übernehmen“, sagte Voltigierlehrerin Carmen Kaps, die schon lange eine Freundschaft mit Dagmar Sagert verbindet und die so manchen gemeinsamen Lehrgang bestritten. Für Dragona und Philip, die beiden Voltigierpferde aus Neuensund, waren das natürlich besondere Tage. Sie erhielten Streicheleinheiten am laufenden Band.
Unter Leitung von Carmen Kaps (links) und Dagmar Sagert (rechts) absolvierten Mädchen von zwei Voltigiergruppen ein Trainingslager.
Für die sechs- bis 16-jährigen Mädchen beider Vereine war das Trainingslager eine ganz neue Erfahrung. Mit einem Dankeschön berichtet Carmen Kaps: „Wir sind glücklich, dass uns Jürgen Martin das Gelände zum Üben zur Verfügung gestellt hat. Umgeben von Bäumen, bietet es auch Schutz vor Sonne und Wind. Und ein paar Zuschauer stellen sich auch immer ein.“ Und ganz verschmitzt sagt die Fachfrau dann, „es sind die Ziegen und Schafe des Tierarztes“. Carmen Kaps und auch Dagmar Sagert bilden nicht nur Voltigierkinder aus, sie bieten auch therapeutisches Reiten, Freizeitreiten und Longenarbeit an. In Neuensund kann außerdem mit dem Kremser gefahren werden.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 16. MAI 2014
REITEN
Die Ueckermünder Reiter gehören schon lange zum SV Einheit. Warum ihnen ihr Sport solchen Spaß macht, zeigen sie und viele andere Vereinssportler am Sonnabend beim großen Familien-Sporttag.
Liepgarten. Der SV Einheit Ueckermünde feiert am Sonnabend seinen 65. Geburtstag. Das wird gewiss keine kleine Kaffeerunde. Obwohl es auch die Ueckermünder Sportler gemütlich mögen. Aber noch viel mehr Spaß haben sie an Sport und Bewegung. Darum feiert der zweitgrößte Ueckermünder Sportverein morgen ein Familien-Sportfest, zu dem alle eingeladen sind. In den vergangenen Wochen haben wir in der Haff-Zeitung verschiedene Sportgruppen vorgestellt, die unter dem Dach des SV Einheit organisiert haben: Line Dancer, Tischtennisspieler, Volleyballer, Aikido-Kämpfer, Badminton-Spieler. Live zum Anfassen und zum Mitmachen sind die Sportler aus diesen Sektionen morgen dabei. „Eine solche sportliche Vielfalt in einem einzigen Verein gibt es kaum noch“, sagt Vereinsvorsitzender Hans-Dieter Salow. Zum Sportangebot des Vereins gehören außerdem Kraftsport und Leichtathletik, Basketball und Reiten. Carmen Kaps aus Liepgarten wird morgen nicht nur mit ihren kleine Reiterinnen beim Familien-Sporttag anzutreffen sein. Sie hat auch Pferde dabei. Und auch die Basketballer laden zum Mitmachen ein. Im SV Einheit sind schon viele Talente herangewachsen. Vereinschef Salow freut sich, dass auch die Reiter morgen zum Mitmachen einladen. So viel sportliche Möglichkeiten an einem Tag – das ist eine einmalige Gelegenheit, einfach mal auszuprobieren, was Spaß macht. Dafür hat der SV Einheit die Sportanlagen am Gymnasium gemietet, für Essen und Getränke ist gesorgt, eine Springburg wird aufgebaut und es gibt viele kleine Preise fürs Mitmachen. Zum Familiensporttag sind alle eingeladen, vor allem die Familien und Freunde der Vereinssportler und auch die ehemaligen Aktiven aus dem Verein. Aus 65 Jahren Vereinsgeschichte gibt es sicher viel zu erzählen. Der Familien-Sporttag beginnt um 10 Uhr. Turnschuhe nicht vergessen!
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 11. FEBRUAR 2014
TISCHTENNIS
In der Kreisliga Süd sucht der Boocker SV seine Form und rutscht in der Tabelle ab.
Uecker-Randow. In der Tischtennis- Kreisliga Süd hat der SV Einheit Ueckermünde den Ausrutscher des Titelverteidigers Strasburg gegen Boock (der Nordkurier berichtete) genutzt, um in der Tabelle zum SSV aufzuschließen. Zunächst besiegten die Haffstädter an eigenen Tischen den Penkuner SV II glatt mit 10:0. Lediglich drei Einzel gingen in den 5. Satz, immer kam der Sieger vom Haff. Auch bei Rotation Pasewalk gab sich Einheit keine Blöße und kassierte mit einem deutlichen 10:2 beide Punkte. Breitfeld und Döbler gewannen für Rotation die Ehrenpunkte. Dadurch stehen der Strasburger SV und SV Einheit Ueckermünde nun mit je 18:2 Punkten an der Tabellenspitze. Der SSV hat zurzeit aber noch das bessere Satzverhältnis. Auch am Tabellenende klären sich die Fronten. Gewinner war dabei der TSV Blau-Weiß Leopoldshagen. Bei Schlusslicht Aufbau Jatznick gelang „Leo“ zunächst ein 10:7-Erfolg, beim Auswärtsspiel bei der bisher stark aufspielenden Zweiten vom Boocker SV folgte ein beachtliches 9:9 und damit ein wertvoller Punktgewinn. S. Dinse war beim TSV der Mann des Tages, denn er holte mit 4,5 Punkten das Maximum. Beim Boocker SV II erkämpfte Marx drei Einzelsiege. Durch diese drei Punktgewinne konnte sich Leopoldshagen ein gutes Stück vom Tabellenende entfernen. Wechselhaft waren die Auftritte von Rotation Pasewalk und des Penkuner SV II. Rotation sicherte sich gegen den Boocker SV mit einem glatten 10:0 beide Punkte. Bei der 2:10-Niederlage gegen Einheit Ueckermünde war man aber chancenlos. Ähnlich die Situation beim Penkuner SV II. Nach dem 0:10 in Ueckermünde gelang in eigener Halle eine 10:2-Erfolg gegen Jatznick. Pasewalk und Penkun II stehen damit bei 10:10 Punkten und besetzen derzeit die Tabellenplätze drei und vier. Nicht so gut läuft die Rückrunde beim Boocker SV. Die beiden 0:10-Niederlagen gegen Pasewalk und Strasburg haben das Team bis auf den sechsten Platz abrutschen lassen.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – FREITAG, 07. MÄRZ 2014
TISCHTENNIS
In der Tischtennis-Kreisklasse Süd marschieren die Torgelower in Richtung Aufstieg.
Uecker-Randow. Die beiden Spitzenmannschaften der Tischtennis-Kreisliga Süd haben ihre Aufgaben am 11. Spieltag souverän erledigt. In eigener Halle fegte Tabellenführer Strasburger SV den Vorletzten Blau-Weiß Leopoldshagen mit 10:0 aus der Halle. Auch das Satzverhältnis von 30:5 für den SSV spricht eine deutliche Sprache. Verfolger SV Einheit Ueckermünde bezwang den Boocker SV mit 10:4. Bis zum 5:4 für Einheit war die Partie spannend, dann zog das Haff-Team davon. Beim Sieger spielte Engelmann mit 3,5 Punkten stark auf. Für Boock gewann Sanow zwei Einzel. Der Tabellendritte Rotation Pasewalk setzte sich bei Schlusslicht Aufbau Jatznick mit 10:6 durch, hatte dort mehr Widerstand zu überwinden als erwartet. Nach den Doppeln hieß es 1:1, Samuel brachte Jatznick dann mit 2:1 in Front. Pasewalk gelang aber mit sechs Siegen in Folge eine Vorentscheidung. Rotation hatte mit Katja Lehmann ihre Matchwinnerin. Sie erkämpfte mit 4,5 Punkten das Maximum. Für Jatznick holte Samuel 3,5 Zähler. Eine gute Rückrunde spielt der Penkuner SV II, der beim Boocker SV II 10:6 gewann. Die Stützen des Siegers waren Rose mit 4,5 und Hantke mit 3,5 Punkten. Boocks Gombert verbuchte zwei Einzelsiege. In der Kreisklasse Süd gab es indes am 16. Spieltag die erwarteten Resultate. Vorerst auf Platz 1 ist Einheit Ueckermünde II gerückt. Beim Tabellendritten Boocker SV III gelang ein lockerer 10:0-Sieg und auch das Satzverhältnis von 30:4 ist eindeutig. Boock verzichtete auf seine Bestbesetzung und setzte Nachwuchsspielerinnen ein. Topfavorit TuS Torgelow fertigte in einem Nachholspiel Grün-Weiß Ferdinandshof III mit 10:0 ab. Auch dort war das Satzverhältnis von 30:2 deutlich. Das Spiel war auch ein Duell Alt (Torgelow) gegen Jung (Ferdinandshof). TuS setzte sich anschließend auch gegen Rotation Pasewalk IV mit 10:0 durch. Der Tabellendritte SVG Eggesin hatte beim 10:4-Erfolg gegen Rotation III alles im Griff. Brigitte Schnellhammer und Horst Fritsch waren mit je 3,5 Punkten die Stützen. Ammon gewann für Pasewalk zwei Einzel. Grün-Weiß Ferdinandshof III setzte sich gegen TTSV Löcknitz mit 10:5 durch. Stärkster Spieler beim Sieger war Blanck mit 3,5 Punkten. Für Ferdinandshof gewann Andre Beguin drei Einzelpartien.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MONTAG, 07. APRIL 2014
TISCHTENNIS
Das Kreisliga-Duell an der Platte zwischen Strasburg und Ueckermünde wurde am letzten Spieltag entschieden.
Uecker-Randow. In der Tischtennis-Kreisliga Süd hat sich der Strasburger SV den Staffelsieg gesichert. In der entscheidenden Partie am letzten Spieltag gegen Verfolger SV Einheit Ueckermünde setzte sich der SSV mit 10:6 durch. Gastgeber Einheit erwischte einen Superstart und gewann beide Doppel. Die ersten beiden Einzel gingen aber an den SSV. Ueckermünde ging wieder mit 3:2 in Führung. Im Strasburger Lager hatte man sich inzwischen über den Fehlstart beruhigt und konterte mit dem Gewinn der nächsten drei Einzel. Über die Stationen 7:4 und 9:5 brachte Strasburg am Ende das Spiel sicher nach Hause. Dill mit vier und Krasemann mit drei Punkten ragten beim Sieger hervor. Trinh und Klünder mit je 2,5 Punkten waren bei den Haffstädtern die stärksten Spieler. Den 3. Tabellenplatz sicherte sich der TTV Rotation Pasewalk, der beim TSV Blau-Weiß Leopoldshagen einen verdienten 10:6-Erfolg einfuhr. Bester Mann beim Sieger war Vogler mit 3,5 Zählern. Für Leopoldshagen gewann Matschall drei Einzel. Der Penkuner SV II und der Booker SV trennten sich indes 9:9. Rose war auf Penkuner Seite mit 4,5 Punkten stärkster Spieler. Miermeister gewann für die Boocker drei Einzel. Im Duell der Aufsteiger TTSV Jatznick gegen Book II setzte sich der Gast mit 10:7 durch. Gombert und Sanow waren beim Sieger in drei Einzeln erfolgreich. Gleiches gelang Jatznicks Samuel. In der Tischtennis-Kreisklasse Süd gaben sich die Favoriten am 20. Spieltag keine Blöße. Tabellenführer TUS Torgelow bezwang Schlusslicht Rotation Pasewalk V mit 10:1 Punkten und 32:4 Sätzen. Der Ehrenpunkt geht auf das Konto von Friedrich. Verfolger Einheit Ueckermünde II gewann beim Vorletzten Pommern Löcknitz II ebenso verdient mit 10:5. Schmidt und Lanser gewannen für Löcknitz zwei Einzel. Beim Sieger trumpfte Olias mit 3,5 Punkten stark auf. Der TTV Pommern Löcknitz setzte sich beim TSV Blau-Weiß Leopolshagen II mit 10:4 durch. Gottschalk erkämpfte für Löcknitz 3,5 Punkte. Dittmann und Beyer waren bei „Leo“ je zweimal erfolgreich. Rotation Pasewalk III gewann beim Boocker SV III mit 10:4. Dochow war für Pasewalk mit 3,5 Punkten stärkster Spieler. Timm erkämpfte für Boock 3,5 Zähler. Rotation IV besiegte an eigenen Tischen die SVG Eggesin mit 10:7. Beim Sieger spielte Südermann mit 3,5 Punkten stark auf. Auf Eggesiner Seite gewann Fritsch seine vier Einzel.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 12. APRIL 2014
LINE DANCE
Wild-West-Feeling in Eggesin: Wenn die 16 Frauen des SV Einheit in einem Industriekomplex zusammenkommen, haben sie nur eines im Sinn: tanzen, tanzen, tanzen. Das tun sie aber nicht ohne Cowboystiefel und Jeans.

Eggesin. Ein Kaktus kann nicht tanzen. Der grüne Kerl in Eggesin kann nicht einmal richtig pieksen, denn er hat keine Stacheln. Der Kuschel-Kaktus steht im Tanzsaal des SV Einheit, in einem ehemaligen Fabriktrakt, der zur Firma Instrutec gehört. Die Haff Line Dancer des SV Einheit Ueckermünde haben sich den Raum für ihre Zwecke stilgerecht eingerichtet. „Dance Hall“ steht groß in Holz gemeißelt auf einem Schild. Stars and Stripes leuchten an der einen, und ein riesiges Pferdeplakat klebt an der anderen Wand. Es gibt einen Tresen, und Johnny Cash lässt grüßen. In einem solchen Umfeld fühlt sich auch ein Kaktus nicht fremd. Die Ladys haben sich gedacht, dass so ein Wüstengewächs besser in ihren Probenraum passt als Rosen, Lilien oder Nelken und haben sich einen Kaktus gebastelt. Während der Kuschel-Kaktus brav am Tresen steht und von der Wüste träumt, tanzen die Ladys in Jeans und Stiefeln übers Parkett. Jede für sich und doch gemeinsam. So ist das beim Line Dance. Je besser die Ladys ihre Schritte, Drehungen und Hopser – ihre Steps, Bumps und Jumps – aufeinander abstimmen, desto cooler sieht das Ganze aus. Wild-West-Feeling in Eggesin. Die Mitglieder der Line Dance Gruppe des SV Einheit Ueckermünde um Tanz-Chefin Corinna Baumann-Raßmus haben großen Spaß daran. Zweimal in der Woche treffen sie sich zum Tanzen, immer mal lernen sie wieder neue Schrittkombinationen, und wenn sie Lust drauf haben, üben sie ihre Lieblingstänze. Wer aus der Puste kommt, macht Pause. Hier wird nicht auf Leistung getanzt, hier geht es allein darum, Spaß zu haben und sich in der Tanzgruppe gut aufgehoben zu fühlen, sagt Corinna Baumann-Raßmus. Für ihre gelegentlichen Auftritte bevorzugen die Ladys kleinere Veranstaltungen, sie fahren aber auch zu Workshops oder laden andere Line Dancer ein, fachsimpeln und tanzen gemeinsam. In ihrer Chronik gibt es viele Bilder und Berichte über gemütliche Ausflüge und Feste. Die Chronik werden die Haff Line Dancer am 17. Mai mit nach Ueckermünde bringen. Das ist der Tag, an dem der SV Einheit Ueckermünde seinen 65. Geburtstag feiert. In den Sportanlagen im Greifen-Gymnasium werden dann auch einige Ladys nach Westernmusik tanzen. Und wer das immer schon mal ausprobieren möchte, der kann einfach mittanzen. „Wir würden uns freuen“, sagt Corinna Baumann-Raßmus, die ein echter Western-Fan ist. Die Haff Line Dancer gehören seit 2009 zum SV Einheit Ueckermünde.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 07. MAI 2014
BADMINTON
Es gibt eine Sportart, da lernen die stärksten Männer das Zittern. Und alles nur wegen eines federleichten Balles. In Ueckermünde kann man´s ausprobieren.
Ueckermünde. Diese Geschichte erzählt Torsten Hischke nicht zum ersten Mal. Aber weil sie eindrucksvoll beschreibt, wie gewichtig sein Lieblingssport sein kann, holt er sie immer wieder gern hervor. Obwohl es schon zwölf Jahre her ist. Da hat Torsten Hischke zum ersten Mal richtig Badminton gespielt. Bis dahin hatte der Ueckermünder zu diesem Sport leicht verächtlich Federball gesagt. Er nimmt es anderen auch heute noch nicht übel, wenn sie von Federball sprechen. Dann erklärt er geduldig, wie es sich beim Badminton mit dem Schläger, der Armhaltung und den richtigen Bewegungen verhält. Die Kraft kommt nicht aus der Schulter oder aus irgendwelchen schwunghaften Armbewegungen, sondern aus Hand und Unterarm. Sein erstes Badminton-Match jedenfalls wird er nie vergessen. Einen Abend lang spielte er beim damaligen Leiter der Sektion Badminton beim SV Einheit Ueckermünde in der Halle. Am nächsten Morgen konnte er die Tasse Kaffee in seiner Hand nur zitternd zum Mund führen. Seitdem hat Torsten Hischke sportlichen Respekt vor dem federleichten Ball. Und seitdem gehörte er dazu. Ebenso wie seine Tochter Judith und jetzt auch Enkel Luca. 14 Mitglieder hat die Sektion Badminton beim SV Einheit Ueckermünde. Einige tun es nicht nur zum sportlichen Zeitvertreib, sondern machen auch bei Turnieren mit. Frank Röske, Gerald Nagel, Monique Nagel, Jana Bady, Torsten Hischke, Günther Tauwald – gegen den 62-jährigen Tauwald hat auch unser Jungreporter Robert Huger alt ausgesehen. Ganz stolz verkündet Luca Hischke, dass Badminton die schnellste Ballsportart überhaupt ist. Das weiß er von Opa. Und Opa weiß es aus dem Internetlexikon. Der Weltrekord liegt bei 493 Stundenkilometern. Beim Badminton wird der Ball über ein 1,55 Meter hohes Netz geschlagen. Die kleinen Bällchen haben einen Korkkopf und Kunststoffedern. Bei den Profis sind es sogar 16 Gänse- oder Entenfedern, erklärt Torsten Hischke. Er hat so einen Echt-Federball in Kleinformat als Glücksbringer im Auto hängen. Dieser Sport bringt jedem Glück, sagt Hischke. In den zwei Trainingsstunden jeden Freitagabend kriegt er den Kopf frei und kann mal richtig abschalten.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 16. APRIL 2014
AIKIDO
Sie kämpfen, ohne verletzen zu wollen. Und auch um einen Sieg geht es nicht. Nur darum, den Angreifer ins Leere laufen zu lassen. So sind sie, die Ueckermünder Aikido-Sportler.
Ueckermünde. In ihren weißen Kampfanzügen sehen die Frauen und Männer auf den Matten fast wie Judoka aus. Sind sie aber nicht. Ihr Sport ist der mit dem exotischen Namen und den seltsamen Bewegungen. Aikido-Trainer Klaus Boritzki weiß sehr wohl, wie dieser Kampfsport von anderen wahrgenommen wird. Doch wenn er mit wenigen Worten und Bewegungen beschreibt, wie Aikido ausgeführt wird und was es bewirkt, dann kommt es einem gar nicht mehr so seltsam vor. Aikido ist die Kunst, die Energie eines Angreifers ins Leere laufen zu lassen. Die beste Art, sich zu verteidigen und eine Eskalation von Gewalt zu verhindern. Trotzdem: Ein bisschen erinnert Aikido an die Bilder von Samurai-Kämpfern. Vor allem dann, wenn Klaus Boritzki die hölzernen Schwerter schwingt. Im Zusammenspiel mit René Schenkel demonstriert er, wie er einen Angriff abwehrt. Das üben auch die Mitglieder der kleinen Aikido-Gruppe, die seit 2011 zum Sportverein SV Ueckermünde gehört. Zweimal in der Woche, am Montag von 19.30 bis 21 Uhr und am Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr, treffen sie sich zum Training in der Gymnastikhalle der Goetheschul-Sporthalle in Ueckermünde. Hier kann jeder mitmachen. „Wir üben partnerschaftlich in ständigem Wechsel zwischen dem Angreifer und dem Verteidiger“, erklärt René Schenkel. Das ist schon beeindruckend: Wie geschickt die Kämpfer ausweichen, welche subtilen Hebel sie ansetzen, um ihren Angreifer zum Aufgeben zu zwingen. Sie wird in einem Kampf der scheinbar Schwächere zum Stärkeren. Aber beim Aikido geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um eine Geisteshaltung, um Gelassenheit, frei von Angst und Aggression. Wer das trainieren möchte, kann sich bei der Ueckermünder Gruppe melden. Einfach mal ausprobieren ist auch möglich. Die Aikido-Sportler sind dabei, wenn der SV Einheit Ueckermünde am 17. Mai seinen 65. Geburtstag mit allen Vereinsmitgliedern, mit allen Sportfreunden und ihren Familien feiert. Das große Sportfest für die ganze Familie steigt an den Sportanlagen am Ueckermünder Greifen-Gymnasium.

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Wie ein Binnenschiffer der Konkurrenz auf der Bahn davonlief
PresewartNORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – SAMSTAG, 20. SEPTEMBER 2014
LEICHTATHLETIK
Auf der Bahn am Ueckermünder Gymnasium haben Ausdauersportler um Punkte beim Uecker-Randow-Cup gekämpft. Seemann Christian Wagner war nicht zu schlagen.
Ueckermünde. Vielleicht ist Christian Wagner sogar der schnellste Binnenschiffer derzeit im Land. Zu beweisen ist das nicht. Beim Ueckermünder Bahnlauf rannte Wagner, der sein Brot als Binnenschiffer verdient, jedenfalls der Konkurrenz davon. Der Haffstädter (Ak M40), der für den Lauftreff Ueckermünde startet, siegte beim 3000-Meter-Bahnlauf in 10:55 Minuten am Ende doch ziemlich souverän und verwies Heinz Fiehn vom SV Einheit Ueckermünde (M55, 11:10) und den Liepgartener Dirk Rüscher (M40, 11:20) auf die Plätze. Christian Wagner nutzte einen Heimaturlaub, um bei dem Wettkampf dabei sein zu können und freute sich hinterher sehr. „Mit dem Training auf dem Schiff ist das ja nicht so einfach. Ich muss immer den Landgang nutzen, um laufen zu können“, erzählte er. Dennoch plant er im nächsten Jahr, sein Marathon-Debüt zu geben. Wo das sein könnte, das weiß der Ueckermünder noch nicht. Schnellste 3000-Meter-Frau am Haff war eine Torgelowerin. Kerstin Braun vom 1. LAV (W45) siegte in 13:39 mit nur einer Sekunde Vorsprung vor Anna Mattern von der Löcknitzer Laufgruppe Running Gags (W20, 13:40) und Kathrin Nitsche (W45, 15:12) aus Ferdinandshof. Mit insgesamt 34 Frauen und Männern war das 3000-Meter-Rennen auch am stärksten besetzt. Auf den kürzeren Strecken kämpften die Jugendlichen und Kinder um die besten Zeiten und Platzierungen. Über 1500 Meter war Uwe Kleinschmidt von der SVG Eggesin (U18) nicht zu schlagen, er dominierte in 4:46 Minuten. Der Ueckermünder Roman-Angel Raseck (U14) siegte in 3:12 Minuten über 1000 Meter und verwies Dominik Rau (U16, LAV Torgelow, 3:21) auf Platz zwei. Rang drei teilten sich Enrico Bartsch (U16, 1. LAV) und Kim Schulze (U16, Löcknitz), die beide 3:36 liefen. Das schnellste Mädchen über 800 Meter kam indes vom BSV Ankam: Sophie Reppin (U14) gewann in 2:47 vor Carolin Wittkopf (U14, 2:50). Der dritte Platz ging an Sarah Kundschaft von der SVG Eggesin (U10) und Julia-Friederike Semmler vom 1. LAV Torgelow (U14, beide 2:51). Die Jüngsten meisterten die 400 Meter, und dort liefen Katharina Semmler vom 1. LAV Torgelow (U8, 1:40) und der Löcknitzer Nils Kriesel (U8, 1:30) die besten Zeiten. Beim Ueckermünder Bahnlauf waren insgesamt 82 Sportler aus 19 Vereinen vertreten. „Für einen Wettkampf in der Woche sind wir damit sehr zufrieden“, sagte Rennleiter Eckhard Molenda vom SV Einheit Ueckermünde.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – MITTWOCH, 17. SEPTEMBER 2014
LEICHTATHLETIK
Ueckermünde. Auf dem Sportplatz des Ueckermünder Greifen-Gymnasiums wird heute die letzte Phase des diesjährigen Uecker-Randow-Laufcups eingeläutet. Der SV Einheit Ueckermünde ist ab 17 Uhr Gastgeber des Bahnlaufes II. Die Wettkämpfe beginnen um 17 Uhr mit dem Rennen über die 400 Meter, der Hauptlauf über 3000 Meter soll gegen 17.45 Uhr gestartet werden. Der SV Einheit hat bereits im Mai einen Bahnlauf ausgerichtet, im Frühjahr ging es im Hauptlauf aber über 5000 und 10 000 Meter. Am Mittwoch stehen nun die kürzeren Distanzen auf dem Programm. Die Gastgeber um Wettkampfleiter Eckhard Molenda erwarten um die 70 bis 80 Ausdauersportler. Vor zwölf Monaten drehten 70 Aktive ihre Runden. Die Gesamterfolge gingen damals an Dauersieger Sven Lorenz vom 1. LAV Torgelow (M30, 9:35 Minuten) und an Katja Knospe. Die Sportlerin vom SV Turbine Neubrandenburg (W45) lief nach 11:48 über den Zielstrich. Der Bahnwettkampf in der Haffstadt ist die drittletzte Station der Laufserie 2014. Die beiden letzten Rennen werden am 1. November im Anklamer Werner-Seelenbinder-Stadion (Stundenlauf des BSV) und am 6. Dezember erneut in Ueckermünde ausgetragen. In der Haffstadt geht der Laufcup mit dem 15. Weihnachtslauf zu Ende. Bislang sind neun Cup-Wettkämpfe in Vorpommern ausgetragen worden. Am 3. Oktober wird unterdessen auch die Uecker-Randow-Cross-Serie gestartet. Zum Auftakt findet der Ueckermünder Herbstcross im Wald bei Bellin statt. Start ist um 10 Uhr. Die Crossläufe in Torgelow (11. Oktober), Eggesin (26. Oktober), Jatznick (15. November) und in Anklam am 22. November komplettieren die vorpommersche Laufserie. Start aller Rennen ist um 10 Uhr. tho
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 11. MÄRZ 2014
LEICHTATHLETIK
In drei Wochen werden in Ueckermünde die Landesmeister im Marathon gekürt. Das Interesse hält sich noch in Grenzen. Gastgeber Einheit Ueckermünde weist indes Spekulationen zurück.
Ueckermünde. Eines dürfte wohl sicher sein: Ein Frostrennen wie im Vorjahr dürfte der Haffmarathon in Ueckermünde diesmal nicht werden. Denn der Frühling hat bereits Einzug gehalten und wird den Läufern bei der 31. Auflage am 29. März beste Bedingungen bieten. Ob Gastgeber SV Einheit Ueckermünde allerdings wieder mehr als 200 Ausdauersportler in der Haffstadt begrüßen kann, scheint dagegen unsicher zu sein. Denn drei Wochen vor dem Start liegen erst etwa 40 Anmeldungen vor. „Die Läufer halten sich noch zurück, es hätten schon ein paar mehr Meldungen sein können. Aber wir hoffen trotzdem, die 200er-Marke wieder erreichen zu können“, sagt Rennleiter Eckhard Molenda. Ansonsten würden die Vorbereitungen planmäßig verlaufen. Der 31. Haffmarathon wird um 11 Uhr am Greifen-Gymnasium gestartet. Der Lauf, oft als kleinster Marathon Deutschlands betitelt, wird gleichzeitig wieder als Landesmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommerns und für den Landeslaufcup gewertet. Marathon-Titelverteidiger sind Katja Knospe (Turbine Neubrandenburg) und Danny Thewes (TSG Wittenburg). Außerdem stehen der Halbmarathon sowie 2- und 5 Kilometer lange Strecken auf dem Programm. Für die Walker gibt es ebenfalls verschiedene Streckenangebote. Anmeldungen über das Internetportal www.tollense-timing.de sind bis zum 24. März möglich, aber auch noch am Starttag selbst. „Dort dann bis eine halbe Stunde vor dem Start“, sagt Molenda. Im Vorjahr waren knapp 230 Läufer aus Deutschland und Polen am Start. Der Rekord steht bei mehr 320 Teilnehmern, der 2012 erreicht wurde. Veranstalter SV Einheit Ueckermünde weist unterdessen Gerüchte zurück, dass seine Laufwettbewerbe in diesem Jahr auf der Kippe stehen würden. Grund sind Überlegungen im Verein, die Laufgruppe des SV Einheit eventuell aufzulösen. „Es gibt diese Gedanken, aber es ist noch lange nichts entschieden“, sagt Eckhard Molenda und stellt klar: „In diesem Jahr finden alle geplanten Laufveranstaltungen in Ueckermünde statt.“ Was die Zukunft bringen werde, könne niemand derzeit sagen. „Klar ist, dass wir im Verein alle nicht jünger werden. Andere sind berufsmäßig stark eingebunden. Es fehlen einfach Leute, die nachrücken, um solche Veranstaltungen zu organisieren. Das ist ein großes Problem“, sagt Eckhard Molenda. Er merke selbst, dass es immer schwerer werde, den Spagat zwischen Arbeit, Familie und Ehrenamt hinzubekommen.
NORDKURIER – HAFF-ZEITUNG – DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2014
LEICHTATHLETIK
Ueckermünde hat ein echtes Talent vorzuweisen. Der junge Mann heißt Merten Howe, ist 17 Jahre alt und hat seine Kugel stets im Blick. 19,60 Meter stößt er das fünf Kilo schwere Teil. Jetzt hat er bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Sindelfingen ordentlich abgeräumt.
Ueckermünde. Was braucht ein guter Kugelstoßer? „Kraft, die richtige Technik, Disziplin und einen guten Trainer“, sagt Merten Howe. Und der Ueckermünder hat scheinbar von allem eine gehörige Portion abbekommen. Das hat er gerade erst bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Sindelfingen (Baden-Württemberg) bewiesen. Am Ende hieß es: Bronze im Kugelstoßen und Silber im Diskuswurf. Besonders stolz ist Merten, der zum Bundeskader gehört, auf das Ergebnis im Kugelstoßen, musste er doch eine Altersklasse höher starten. In seinem Alter fehlte die Konkurrenz. Nach dem super Ergebnis in Sindelfingen geht’s nun zum internationalen Wettkampf nach Baku (Aserbaidschan). „Da muss ich unter den besten neun Teilnehmern Europas sein“, erklärt Merten. Klappt das, fliegt der Ueckermünder nach China zu den Olympischen Jugendspielen. Nominiert ist der 17-Jährige schon. Denn er hat die erforderliche Norm gestoßen. Seine persönliche Bestleistung mit einer Fünf- Kilo-Kugel: 19,60 Meter. Eine Sechs-Kilo-Kugel schleudert er erstaunliche 18,54 Meter weit. Eine echte vorpommersche Kraft-Kanone eben. Eine sportliche Leistung, auf die nicht nur Merten stolz ist. Seine ganze Familie steht hinter ihm. So werden Mutti und Papa Howe auf jeden Fall mit im Flieger sitzen, wenn es im Mai nach Aserbaidschan geht. Angst um ihren Jungen haben sie nicht, aber sie wollen ihm das Gefühl geben, dass sie hinter ihm stehen. Das weiß Merten. So bekommt er auch ab und an von seiner großen Schwester eine SMS, in der Sätze stehen wie: Merten, ich bin stolz auf dich! Das geht natürlich runter wie Öl. Aber Familie Howe muss auch oft auf Merten verzichten. Besucht er doch das Sportgymnasium in Neubrandenburg und muss sich auf Wettkämpfe vorbereiten. Da heißt es: Trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Schon seit der 7. Klasse lebt Merten dort im Internat. Damals war er gerade erst zwölf Jahre alt. Seine sportlichen Wurzeln hat er allerdings in Ueckermünde. Leichtathletiktrainer Guido Pietzke, der leider inzwischen verstorben ist, hat sein Talent gefördert. So nahm der heute 17-Jährige bereits mit acht Jahren an seiner ersten Landesmeisterschaft teil. Und irgendwann hat ein Landestrainer erkannt: „Der Junge muss an eine Sportschule.“ Gesagt, getan, und Merten fühlt sich heute richtig wohl am Sportgymnasium. Auch wenn sein Tagesablauf mitunter viel anstrengender ist, als der eines „normalen“ Gymnasiasten. Immerhin bringt es der junge Mann auf neun Trainingseinheiten in der Woche. Fast täglich heißt es also: Erst Schule, dann Training, wieder Schule und nochmal Training. Aber Merten nimmt’s gelassen. „Da wächst man rein. Irgendwann ist das einfach Alltag.“ Und da der Rhythmus bei allen Sportschülern ähnlich ist, hilft man sich auch mal gegenseitig aus einem Motivationstief. So hieß es für Merten 2013: Halbes Jahr sportliche Zwangspause! Der Ueckermünder hatte sich im Trainingslager in Dänemark das Bein gebrochen. „Ich konnte in dieser Zeit nur für meinen Oberkörper etwas machen. Schon irgendwie blöd zu sehen, wie der Muskel langsam schwindet“, erinnert sich Merten und klopft auf seinen Oberschenkel. Sport ist Mertens Leben, und so steht für den Elftklässler auf jeden Fall fest: Auch wenn er das Sportgymnasium nach der 13. Klasse verlässt, soll es weitergehen mit dem Kugelstoßen. Wird es mit den Olympischen Spielen der Erwachsenen 2016 vielleicht auch etwas knapp, so gehört eine spätere Olympia-Teilnahme natürlich zu den Zielen des Ueckermünders. Welcher Sportler träumt nicht davon? Aber jetzt drückt ganz Vorpommern dem jungen Mann erst mal die Daumen für Baku. Und dann für China. Also Merten: Toi, toi, toi!